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Zweites Quartal in Folge mit leicht steigenden Kaufpreisen für Wohnimmobilien – weitere Verschärfung des Mietpreisanstiegs

Q1 2024 - Analyse der Kauf- und Mietpreisentwicklungen für Wohn- und Büroimmobilien

Frankfurt am Main, 25.04.2024
Abbildung 1: Kaufpreis- und Mietentwicklung Wohnen Deutschland seit Q1 2019.

Für das erste Quartal 2024 ermittelt FPRE wie im Vorquartal leicht steigende Preise für Wohneigentum (ETW und EFH) sowie eine weitere Verschärfung des Mietpreisanstiegs.

Im Einzelnen steigen die Kaufpreise für Wohneigentum laut FPRE im Vergleich zum Vorquartal bundesweit um 1,3 Prozent und liegen damit wieder exakt auf Vorjahresniveau.

Dabei legen Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorquartal um 2,3 Prozent zu und verteuern sich gegenüber Q1 2023 um 2,6 Prozent.

Einfamilienhäuser zeigen gegenüber Q4 2023 einen Preisanstieg um 0,2 Prozent, liegen damit aber immer noch drei Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.

Die Schere zwischen Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser setzt sich damit fort und verstärkt sich. So sind die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in den letzten 5 Jahren um 30,3 Prozent gestiegen. Einfamilienhäuser haben im gleichen Zeitraum nur um 24,9 Prozent an Wert gewonnen.

In den BIG 7-Metropolen zeigen sowohl Einfamilienhäuser (+21,3%) als auch Eigentumswohnungen (+26,2%) im 5-Jahres-Vergleich gegenüber dem Deutschland-Durchschnitt und allen anderen Einwohnerkategorien die geringsten Wertsteigerungen. Offenbar waren dort nach der „Boomphase“ nach wie vor höhere Preiskorrekturen nötig als in der Fläche.

Die seit Anfang 2023 rückläufige Entwicklung der Büromieten zeigt gegenüber dem Vorquartal erstmals wieder einen leichten Anstieg. Gegenüber dem Vorquartal stiegen die Mieten im bundesweiten Durchschnitt um 1,3 Prozent, liegen damit aber immer noch 1,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Seit Q1 2019 sind die Büromieten um 16,4 Prozent gestiegen.

Wohnungsmieten steigen überproportional gegenüber Kaufpreisen

Die Wohnungsmieten steigen im Vergleich zum Vorquartal und Vorjahr weiter an. So errechnet FPRE im Vergleich zu Q4 2023 einen bundesweiten Mietzuwachs von 1,7 Prozent.

Auf Jahressicht legen die Wohnungsmieten im Bundesdurchschnitt um 6,7 Prozent zu. Gleichzeitig gaben die Preise für Einfamilienhäuser um 3,0 Prozent nach und die für Eigentumswohnungen legten nur um 2,6 Prozent zu. Dieses Auseinanderdriften der Preisentwicklungen bleibt vorerst prägend für den Markt.

Unter den BIG 7 zeigt Berlin gegenüber dem Vorquartal mit 6,2 Prozent den mit Abstand stärksten Mietanstieg. Düsseldorf, Hamburg und Köln verteuern sich für Mieter um über drei Prozent.

Außerhalb der Großstädte mit ihren angespannten Wohnungsmärkten sind die Mietpreisentwicklungen in Städten mit weniger als 250.000 Einwohnern sowohl im Vorquartals- als auch Vorjahresvergleich etwas moderater.

Büromieten zeigen erstmals seit Q2 2023 wieder einen leichten Anstieg

Neben den Wohnungsmärkten ermittelt FPRE auch einen bundesweiten Mietpreisindex für Büromieten. Danach sind die Büromieten bundesweit im Vergleich zum Vorquartal um 1,3 Prozent gestiegen. Im Vergleich zwischen Q4 und Q3 des Vorjahres war noch ein Rückgang um 0,7 Prozent zu verzeichnen.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Büromieten auf Bundesebene jedoch mit -1,1 Prozent rückläufig. In den BIG 7 fällt der Rückgang mit -2,5 Prozent noch stärker aus. Bis auf Köln sind die Büromieten in allen BIG7-Städten gegenüber dem Vorjahr gesunken, am stärksten in Stuttgart mit -3,8 Prozent.

Abbildung 2: Mietpreisentwicklung Büro Deutschland seit Q1 2019. Quelle: Preisindizes FPRE. Datenstand: 31. März 2024

Magnus Danneck, CEO Deutschland von Fahrländer Partner Raumentwicklung, kommentiert die Ergebnisse: „Bei der Wertentwicklung für Wohnimmobilien zeichnet sich nach zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit leicht steigenden Preisen eine erste Bodenbildung ab. Davon erfasst sind alle Bundesländer und Städtekategorien. Von einer Trendumkehr mit dauerhaft positivem Ausblick zu sprechen, wäre allerdings noch verfrüht. Unsere Daten bestätigen weiterhin die Branchenwahrnehmung, dass die Wohnungsmieten unverändert deutlich und überproportional steigen. Auf den Büromärkten konnte zumindest der Abwärtstrend aus dem Vorjahr gestoppt werden. Mit unseren quartalsweisen Updates zu den Preisindizes bilden wir, eng angelehnt an die allgemeine Wirtschaftsentwicklung, die Markttrends zeitnah ab und tragen somit zur Transparenz auf den Märkten bei.“