Französische SCPIs investieren zunehmend über die Grenzen hinaus – Kapitalzuflüsse erholen sich
Laut der neuesten Analyse von Savills investieren französische SCPIs* zunehmend außerhalb ihres Heimatmarkts – mit anderen europäischen Ländern als Hauptprofiteuren. Angesichts erneut steigender Kapitalzuflüsse erwartet der internationale Immobilienberater eine neue Investitionswelle dieser Anlegergruppe auf dem europäischen Immobilienmarkt, einschließlich Großbritannien.
Im ersten Quartal 2025 entfielen lediglich rund 20 % der SCPI-Akquisitionen auf den französischen Heimatmarkt – ein umgekehrtes Bild zu 2015, als grenzüberschreitende Investitionen weniger als 20 % des insgesamt eingesetzten Kapitals ausmachten. Im vergangenen Jahr investierten SCPI-Fonds fast 2,3 Milliarden Euro in Europa (ohne Frankreich). Zu den Hauptzielmärkten gehörten Großbritannien, gefolgt von Spanien, den Niederlanden, Italien, Deutschland, Irland und Polen. Im bisherigen Jahresverlauf 2025 liegt nach Angaben von Savills Italien vor Großbritannien.
Laut Daten von ASPIM-IEIF steigen auch die Netto-Kapitalzuflüsse der SCPIs wieder an – von 0,8 Mrd. Euro im ersten Quartal 2024 auf 1 Mrd. Euro im ersten Quartal 2025.
Lydia Brissy, Director European Research bei Savills, erklärt: „Französische SCPIs haben dank ihrer Struktur und Anlegerbasis einen einzigartigen Wettbewerbsvorteil. Im Gegensatz zu vielen institutionellen Investoren sind sie nicht stark von Fremdkapital abhängig. Ihre Agilität ergibt sich aus einer kontinuierlichen Kapitalaufnahme durch eine breite Basis privater Anleger in Frankreich, die monatlich oder vierteljährlich zeichnen können. Dieser konstante Mittelzufluss erlaubt es SCPIs, auch in Phasen der Unsicherheit aktiv zu bleiben – ohne auf Bankkredite angewiesen zu sein oder sich in einem volatilen Kreditumfeld zu bewegen.“
Emma Steele, Director Global Cross Border Investment bei Savills, ergänzt: „Im ersten Quartal 2025 war Großbritannien das bevorzugte Ziel von etwa einem Drittel des SCPI-Kapitals – ein Anstieg gegenüber 2024, als der Anteil knapp ein Viertel betrug. Wir gehen davon aus, dass Großbritannien auch weiterhin ein zentraler Profiteur der Expansionsstrategien französischer SCPIs bleibt – insbesondere angesichts der hohen Marktliquidität, der niedrigen Transaktionsbarrieren und der vergleichsweise attraktiven Renditen.“
James Burke, Director Global Cross Border Investment bei Savills, sagt: „Wir beobachten außerdem eine strategische Ausrichtung dieser Anlegergruppe auf Zentral- und Osteuropa, wo risikoadjustierte Renditen zunehmend attraktiv erscheinen – Polen war dabei bislang der größte Nutznießer. Gleichzeitig weiten SCPIs ihren Fokus über das klassische Bürosegment hinaus aus und investieren verstärkt in Gesundheitsimmobilien und den Wohnsektor – insbesondere in Wohnformen mit gesicherten Einnahmen wie langfristig verpachtete Studentenunterkünfte oder Hotels.“
*SCPI = Société Civile de Placement Immobilier; Immobilienanlagevehikel, die es Privatanlegern ermöglichen, sich an professionell verwalteten Immobilienportfolios zu beteiligen.
Alle Daten und Fakten entnehmen Sie bitte auch unserer aktuellen Publikation: Vive les SCPIs: French funds continue their European expansion