Wohnzukunftstag 2025: Breitensport statt Spitzensport auf dem Weg zur Klimaneutralität
NHW-Geschäftsführer Dr. Thomas Hain fordert pragmatische Lösungen und ein Umdenken in der Branche
Wie können wir die Klimaziele 2045 erreichen, ohne Mieter und Vermieter zu überfordern? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Wohnzukunftstags 2025 im Berliner Gasometer. Unter dem Motto „Zukunft Wohnen: Verlässlich, digital, sozial!“ ging es um die immer größer werdenden Herausforderungen für die Branche. Für die NHW dabei: Leitender Geschäftsführer Dr. Thomas Hain.
Zusammen mit Prof. Dr. Manfred Fisch (Mitbegründer Initiative Praxispfad CO2-Reduktion im Gebäudesektor), Stefan Moser (Europäische Kommission, Generaldirektion Energie) und GdW-Präsident Axel Gedaschko diskutierte er das Thema „CO₂-Reduktion im Gebäudesektor – Klimaziele 2045: Realistische Vision oder unerreichbare Utopie?“
Hain betonte, dass der Ansatz der Initiative Praxispfad – praxisorientierte Emissionsminderung, Umstieg auf eine emissionsfreie Wärmeversorgung, maßvolle Sanierung – realistisch sei. Es bleibe zwar nach wie vor eine Finanzierungslücke, die politisch geschlossen werden muss. Sie werde aber erheblich kleiner.
Auch die NHW folgt diesem Ansatz. Mit einem Fokus auf Defossilierung und geringinvestive Maßnahmen können künftig statt bisher 48 Prozent nun 73 Prozent des mehr als 60.000 Wohnungen umfassenden Portfolios bis 2045 klimaneutral gestaltet werden.
„Ich bin überzeugt, dass Klimaneutralität nicht nur durch umfassende Modernisierungen, sondern auch durch gezielte, weniger eingreifende Maßnahmen erreichbar ist. Breitensport statt Spitzensport lautet die Devise, um größere Portfolios in kurzer Zeit klimafreundlich zu gestalten“, sagte Hain.
Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die klare Kommunikation mit allen Beteiligten – von Mietern über Gesellschafter bis hin zur Politik. „Es ist essenziell, dass politische Rahmenbedingungen langfristig stabil bleiben und CO₂ als zentrale Steuerungsgröße etabliert wird. Nur so können Vermieter und Mieter gleichermaßen von der Energiewende profitieren, ohne finanziell überfordert zu werden.“
Nur mit pragmatischen Lösungen und einem Umdenken in der Branche sei es möglich, die Klimaziele zu erreichen. „Gemeinsam mit der Politik und den Mietern werden wir weiterhin daran arbeiten, nachhaltige und bezahlbare Wohnlösungen zu schaffen.“
Weitere Details zum künftigen Vorgehen der NHW will Hain auf der Bilanzpressekonferenz am 15. Juli bekanntgeben.