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Region München: REALOGIS analysiert den Markt für Logistik- und Industrieimmobilien im ersten Halbjahr 2025

München, 03.07.2025
Mietpreisspannen
  • Münchener Markt mit herausragendem Flächenumsatz von 141.900 m² im ersten Halbjahr 2025
  • Bestandsimmobilien führen und legen um 10 % zu
  • Big-Box-Objekte vervielfachen Marktanteil auf 47 %
  • Münchener Norden dominiert mit zwei von drei am Gesamtmarkt umgesetzten Quadratmetern
  • Handel löst Produktion als größter Flächenabnehmer ab
  • Ranking der Größenklassen: Großflächen mit 38 % Umsatzplus
  • Neuer Höchstwert: Spitzenmiete verteuert sich um 29 % auf 13,50 €/m²
  • Ausblick: Realogis erwartet einen Gesamtjahresumsatz von 240.000 m²

Ein herausragendes Halbjahresergebnis hat der Mietmarkt für Logistik-, Lager- und Industrieflächen im Großraum München erzielt. Insgesamt 141.900 m² wurden durch alle Marktteilnehmer zwischen Januar und Juni 2025 umgesetzt. Damit wurde das Vorjahresergebnis in Höhe von 123.000 m² um deutliche 15 % bzw. 18.900 m² übertroffen.

„Da im Münchener Markt seit Jahren wenige Großflächen zur Verfügung stehen, werden freiwerdende Einheiten schnell absorbiert. Das Marktgeschehen im ersten Halbjahr haben vor allem Großabschlüsse durch Unternehmen geprägt, die expandieren bzw. sich neu angesiedelt haben. Diese Entwicklung wird sich aufgrund der vielen registrierten Großflächengesuche über 10.000 m² auch im zweiten Halbjahr fortsetzen“, kommentiert Nicolas Werner, Geschäftsführer der Realogis Immobilien München GmbH.

Der Zuwachs im H1 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum beträgt absolut 18.900 m² und übertrifft den 5-Jahresdurchschnitt der letzten fünf ersten Halbjahre um 8 % (131.160 m²).

Hauptverantwortlich waren Abschlüsse in Bestandsimmobilien mit 79.000 m² bzw. einem Anteil von 56 %. Im Vergleich zum Vorjahresniveau von 72.100 m² liegt hier ein Zuwachs um 6.900 m² bzw. +10 % vor.

„Weil nur wenige Neubauflächenentwicklungen in der Region München möglich sind, wird der Bestand stark weiterentwickelt. Value-add Objekte werden saniert und revitalisiert, insbesondere im Bereich ESG. Hierzu zählen Maßnahmen wie Wärmeversorgung durch Fernwärme oder Wärmepumpe, die Umrüstung auf LED-Leuchten sowie die Installation von Solaranlagen“, so Nicolas Werner.

Auf dem zweiten Platz liegen Anmietungen von Neubauten auf ehemaligen Brownfields mit 32.600 m² bzw. 23 %. Tatsächlich geht das Ergebnis auf einen Einzelabschluss durch das Handelsunternehmen REPA im Münchener Norden zurück. Im Vorjahreszeitraum spielten Brownfield-Entwicklungen keine Rolle. Anmietungen in Neubauten auf der grünen Wiese trugen die übrigen 21 % bzw. 30.300 m² bei und verzeichnen damit einen deutlichen Rückgang von 20.600 m² bzw. -40 % (H1 2024: 50.900 m² bzw. 41 %).

Wesentliche Umsatzbringer

UnternehmenMarkt-gebietFlächen-umsatzArtBranche
REPANord32.600 m²Neubau (Brownfield)Handel
ProduzentNord10.930 m²NeubauIndustrie/Produktion
LogistikerNord10.830 m²BestandLogistik/Spedition
Öffentliche HandNord9.000 m²BestandSonstiges
HandelsunternehmenOst8.700 m²NeubauHandel


Bezogen auf die Gebäudeart führen Abschlüsse in Big-Box-Objekten mit einem Marktanteil von 47 % bzw. 66.500 m² und können damit ihr Ergebnis um 39.300 m² bzw. 145 % mehr als verdoppeln (H1 2024: 27.200 m² bzw. 22 %). Anmietungen in Gewerbeparkflächen kommen auf insgesamt 31.200 m² bzw. 22 % (H1 2024: 26.500 m² bzw. 22 %). Der Zuwachs liegt bei 4.700 m², während die anteilige Bedeutung für den Markt unverändert bleibt. Objekte, die weder Big-Boxes noch Gewerbeparks zugerechnet werden können, summieren sich auf 44.200 m² bzw. 31 % (H1 2024: 69.300 m² bzw. 56 %, deutlicher Rückgang um 25.100 m² bzw. 36 %).

Regionen-Ranking: Münchener Norden dominiert

Am gefragtesten waren Logistik- und Industrieflächen im Münchener Norden mit 94.400 m² bzw. zwei von drei am Gesamtmarkt umgesetzten Quadratmetern (bzw. 67 %). Im Vergleich zum Vorjahresergebnis von 35.900 m² liegt hier eine mehr als Verdoppelung vor bzw. ein Zuwachs um deutliche 58.500 m² vor.

„Die Dominanz des Münchener Nordens im ersten Halbjahr 2025 ist überdurchschnittlich und toppt den durchschnittlichen Flächenumsatz der letzten fünf Vergleichszeiträume um deutliche 49 %“, berichtet Nicolas Werner.

Einen wichtigen Beitrag haben die größten vier Abschlüsse des ersten Halbjahres beigetragen: REPA (32.600 m²), ein produzierendes Unternehmen (10.930 m²), ein Logistiker (10.830 m²) sowie ein Abschluss der öffentlichen Hand (9.000 m²) akkumulierten 63.360 m² bzw. zwei Drittel des Flächenumsatzes der Region Nord.

Die zuvor erstplatzierte Region Ost steigt einen Rang ab und bricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 38.300 m² bzw. 34 % auf aktuell mit 30.100 m² bzw. 21 % ein (H1 2024: 68.400 m² bzw. 56 %). Von allen wesentlichen neuen Mietvertragsabschlüsse entfällt nur ein Handelsunternehmen mit 8.700 m² in dieses Marktgebiet. Drittplatziert ist weiterhin der Münchener Westen mit 11.000 m² bzw. 8 %, kommend von 10.100 m² bzw. 8 % ist hier eine Seitwärtsbewegung mit einem moderaten Zuwachs von 900 m² zu verzeichnen. Auf dem letzten Rang ist weiterhin die Region München Süd mit 6.400 m² bzw. 4 %, kommend von 8.600 m² bzw. 7 % (-2.200 m² bzw. -26 %).

Branchen-Ranking: Handel löst Produktion als größter Flächenabnehmer ab

Kommend von Platz 2 ist der Handel aktuell der größte Flächenabnehmer mit 57.700 m² bzw. einem Anteil von 41 % am Gesamtflächenumsatz und verzeichnet einen Zuwachs von 26.800 m² bzw. 87 % vor (H1 2024: 30.900 m² bzw. 25 %). Der 5-Jahresschnitt der Branche, der aktuell 33.800 m² beträgt, wurde um 71 % übertroffen.

Alle in den ersten sechs Monaten in der Branche Handel beobachteten Abschlüsse entfallen ausschließlich auf Unternehmen aus der Unterkategorie „Klassischer Handel“ (H1 2024: 26.500 m²), die damit ihren 5-Jahresdurchschnitt in Höhe von 24.640 m² mehr als verdoppeln kann. Abschlüsse durch Unternehmen aus der Unterkategorie E-Commerce wurden aktuell nicht beobachtet. Die Abschlüsse durch REPA (32.600 m²) und ein Handelsunternehmen (8.700 m²) tragen in Summe 41.300 m² bzw. 72 % oder fast drei Viertel des Flächenumsatzes der Branche Handel bei.

Auf dem zweiten Platz im Branchen-Ranking liegt Logistik/Spedition mit 50.900 m² bzw. 36 %. Kommend von Rang drei mit 18.500 m² bzw. 15 % liegt hier der deutlichste Zuwachs des Flächenumsatzes aller Branchen in Höhe von 32.400 m² vor, was mehr als einer Verdoppelung gleichkommt. Auch hier kann ein deutlich überdurchschnittliches Halbjahresergebnis testiert werden: Der 5-Jahresdurchschnitt von 35.200 m² wurde um 45 % übertroffen. Ein Großabschluss eines nicht namentlich genannten Logistikers über 10.830 m² trägt 21 % bei.

Auf dem vorletzten Rang folgt Industrie/Produktion mit 23.500 m² bzw. 16 %, die den ersten Platz im Vorjahreshalbjahr mit 58.400 m² um deutliche 34.900 m² bzw. um 60 % und aktuellen 5-Jahresschnitt von 48.540 m² um 52 % verfehlen. Den zweitgrößten Abschluss des ersten Halbjahres steuerte ein namentlich nicht benanntes produzierendes Unternehmen mit 10.930 m² bei.

Letztplatziert ist weiterhin die Branchen-Sammelkategorie „Sonstiges“ mit 9.800 m² bzw. 7 %, kommend von 15.200 m² bzw. 13 %. Ein Abschluss der öffentlichen Hand trug hier den Großteil mit 9.000 m² bzw. 92 % bei.

Ranking der Größenklassen: Großflächen mit 40 % Umsatzplus

Die größten Flächenabnehmer mit 54.400 m² bzw. 38 % des Gesamtflächenumsatzes sind Einheiten ab 10.001 m² (H1 2024: 56.000 m², 45% bzw. Rückgang um 3 %). Damit übertreffen sie ihren 5-Jahresdurchschnitt der ersten Halbjahre in Höhe von 38.720 m² um 40 %.

Die nächstkleinere Kategorie, d.h. Einheiten zwischen 5.001 und 10.000 m², kommen auf 32.000 m² bzw. 23 % (H1 2024: 17.200 m² bzw. 14 %). Flächen zwischen 3.001 und 5.000 m² verzeichnen im abgelaufenen Halbjahr einen Flächenumsatz von 14.400 m² bzw. 10 % (H1 2024: 9.500 m² bzw. 8 %). Die Kategorie zwischen 1.000 und 3.000 m² liegt aktuell bei 26.800 m² bzw. 19 % (kommend von 30.700 m² bzw. 25 %) und Kleinstflächen unter 1.000 m² rangieren bei 14.300 m² bzw. 10 %.

Neuer Höchstwert: Spitzenmiete verteuert sich um 29 % auf 13,50 €/m²

Die Spitzenmiete erreicht im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 den neuen vorläufigen Höchstwert von 13,50 €/m² und verteuert sich damit um deutliche 29 %. Kommend von 10,50 €/m² im ersten Halbjahr 2024 liegt hier eine Verteuerung um 3 €/m² vor. Der Durchschnitt der letzten fünf ersten Halbjahre in Höhe von 10,25 €/m² wurde um 32 % übertroffen.

„Durch die steigende Belieferung der Endkonsumenten auf der letzten Meile nimmt die innerstädtische Flächenabnahme von Last Mile Immobilien zu. Damit einher geht eine Anpassung der Spitzenmiete, die auch den hohen Grundstückspreisen geschuldet ist,“ sagt Nicolas Werner.

Die Durchschnittsmiete entwickelte sich ebenfalls dynamisch, aber weniger deutlich als die Spitzenmiete. Mit einem Plus von 6 % liegt sie aktuell bei 9 €/m², kommend von 8,50 €/m², und damit rund 17 % über dem 5-Jahresschnitt von 7,69 €/m².

Ausblick

„Wir erwarten einen weiteren Umsatz von rund 100.000 m² in Neubau- sowie Bestandsimmobilien im zweiten Halbjahr und damit einen Gesamtjahresumsatz von 240.000 m². Zum Teil stammt die Nachfrage von Unternehmen aus den Bereichen Rüstung und Infrastruktur“, prognostiziert Nicolas Werner.

Quelle: REALOGIS
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