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Unterschätzte Ressource: Wie städtische Bürodächer zur CO₂-Wende beitragen – ohne CAPEX zu binden

18.07.2025

Die Dekarbonisierung von Immobilien ist längst kein freiwilliges Nachhaltigkeitsprojekt mehr. Sie entscheidet über Finanzierungskonditionen, Beleihungswerte und Marktattraktivität von Immobilien.

Photovoltaik (PV) gehört zu den effektivsten und gleichzeitig einfachsten Hebeln, um den CO₂-Ausstoß zu senken und Gebäude im Sinne von ESG zu transformieren – besonders mit Blick auf Zertifizierungen wie DGNB, BREEAM oder auf CO₂-Pfade nach CRREM.

Bei der Transformation hin zu nachhaltigen Immobilien liegt der Fokus überwiegend auf Wohn- oder Logistikimmobilien. Bürogebäude werden oftmals übersehen – dabei sind sie ideal geeignet:
Ihre Dächer sind größtenteils unverbaut und der Stromverbrauch der Mieter fällt genau dann an, wenn die Sonne scheint.

Hürden, die viele zurückschrecken lassen

Trotz technischer Klarheit und wachsender politischer Unterstützung verzögern sich die Umsetzungen von PV-Projekten – aus gutem Grund. Denn Immobilieneigentümer stehen vor zahlreichen Hürden:

  • Finanzierung: PV-Projekte binden Kapital langfristig und beeinflussen die Bilanz
  • Steuerliche Fragestellungen: etwa zur gewerbesteuerlichen Behandlung
  • Planung & Prüfung: Statik, Dachsubstanz, Brandschutz, Netzanschluss
  • Regulatorik: EEG-Meldungen, Marktstammdatenregister, Messkonzepte
  • Installation & Betrieb: technische Umsetzung, Wartung, Instandhaltung
  • Abrechnung & Compliance: Stromverteilung, Preisgestaltung, Haftungs-Risiken

Wer diese Themen intern lösen möchte, braucht Zeit, Fachwissen und Struktur. Was bei Einzelprojekten mit hohem Personalaufwand gelingen kann, scheitert in der Fläche oft am Mangel an Standardisierung. Die entscheidende Frage lautet daher: selber machen – oder auslagern?

Dachpacht & Outsourcing als Schlüssel zur Skalierung 

Ein erfahrener Partner, der sämtliche Projektphasen von der Potenzialanalyse, über die Planung, Installation und Inbetriebnahme der PV-Anlage bis hin zum laufenden Betrieb übernimmt, kann Abläufe deutlich verschlanken und vereinfachen. Dabei geht es nicht nur um den Bau und die Technik der PV-Anlage selbst, sondern um eine ganzheitliche Verantwortung der PV-Stromversorgung über 20 Jahre, die vertragliche, wirtschaftliche und regulatorische Aspekte umfasst.

Wichtige vertragliche Punkte, die klar geregelt sein müssen:

  • Rückbau & Eigentumsrechte: Wer trägt die Kosten bei Schäden oder einem Verkauf?
  • Insolvenz des Betreibers: Wer übernimmt die Anlage, wenn der Dienstleister ausfällt?
  • Strompreisstabilität: Wie bleiben die Tarife für Mieter langfristig kalkulierbar?
  • Strombezug: Wie viel PV-Strom ist für den Mieter verpflichtend?

Nur wenn diese Themen in einem sorgfältig ausgearbeiteten Rahmen festgelegt sind, lässt sich die Komplexität im Alltag reduzieren und Vertrauen schaffen.

Für größere Immobilienportfolios empfiehlt sich besonders beim Strombezug ein Modell, bei dem Mieter den Solarstrom ergänzend beziehen, ohne ihren bisherigen Energieversorger wechseln zu müssen (die sog. Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung). So werden Wechselbarrieren vermieden, bestehende Stromverträge mit Energieversorgern bleiben erhalten und gleichzeitig sorgt lokal erzeugter PV-Strom für messbare CO₂-Einsparungen.

Solar-as-a-Service: eine PV-Komplettlösung –  ideal für Immobilieneigentümer mit Zertifizierungsfokus auf DGNB, CRREM und BREEAM

Ein vollfinanziertes PV-Gesamtpaket, auch Solar-as-a-Service genannt, bündelt alle notwendigen Schritte – wirtschaftlich, technisch und regulatorisch. Die Vorteile für Immobilieneigentümer sind klar auf der Hand:

  • Keine Eigenkapitalbindung – die komplette Investition wird vom Partnerunternehmen übernommen
  • Standardisierte Abläufe – von der Machbarkeitsprüfung bis zur Inbetriebnahme übernimmt das Partnerunternehmen
  • Regulatorische Sicherheit – inklusive EEG-Meldungen, Stromabrechnung, Messkonzept wird durch das Partnerunternehmen abgesichert
  • Attraktive Strompreise – in der Regel rund 10 % unter dem Marktniveau werden vertraglich vom Partnerunternehmen zugesichert

So entsteht eine Lösung, die binnen weniger Monate spürbare CO₂-Einsparungen ermöglicht – ohne Belastung des internen Cashflows von Anfang an.

Ideal auch für Unternehmen mit Zertifizierungszielen: Die Komplettlösung unterstützt Anforderungen und Kriterien etablierter Nachhaltigkeitsstandards wie DGNB, CRREM und BREEAM. Dadurch lässt sich der Anteil erneuerbarer Energie am Immobilien-Portfolio nachweisbar erhöhen – unabhängig von eigenen Investitionskapazitäten.

Statt kleinteiliger Einzellösungen braucht es integrierte Ansätze, die Finanzierung, Planung, Betrieb und Regulatorik sicher abbilden. Nur dann wird das Bürodach vom Stillstand zur Wirkung – für Mieter, Eigentümer und Klima.