Zahlreiche Abschlüsse und hoher Flächenumsatz in Nürnberg
Innenstadtnahe Flächen besonders gefragt, Nachschub limitiert
Nach einem besonders umsatzstarken Jahr 2024 setzt der Nürnberger Bürovermietungsmarkt diese Entwicklung auch 2025 fort: Rund 60.000 m² wurden im ersten Halbjahr 2025 umgesetzt, davon der Großteil mit etwa 37.800 m² im zweiten Quartal. Aufgrund des besonders starken ersten Halbjahres liegt die Prognose für das Gesamtjahr nun bei 110.000 m².
„Die konsistente und starke Umsatzentwicklung belegt, dass die Nachfrage nach Büroflächen weiterhin hoch ist“, sagt Julia Schreiter, Metro Lead Office Leasing & Investment JLL Nürnberg. „Der Nürnberger Büromarkt kann sich dabei auf eine aktive Basis an Nutzern verlassen, zusätzlich haben nun Unternehmen Immobilienentscheidungen umgesetzt, die sie zuletzt aufgeschoben hatten.“
Seit dem Vorjahresquartal ist die Spitzenmiete um zwei Euro auf nun 19,50 Euro/m² gestiegen. Zeitgleich liegt der Leerstand mit acht Prozent hoch. „Der Nürnberger Büromarkt diversifiziert sich“, erklärt Schreiter. „Büros, die nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen, mit niedriger Qualität und in dezentralen Lagen, werden freigezogen und finden keine Nachnutzer. Unternehmen wandern auf moderne und nachhaltige Flächen in zentraler Lage ab. Wir beobachten dabei auch Nachahmeffekte. Wenn Unternehmen mit Büroentscheidungen etwas für ihre Beschäftigten tun, ziehen Wettbewerber nach und verbessern sich ebenfalls.“
Doch einfach umsetzbar sei das nicht immer, führt Schreiter fort: „Die Nachfrage nach entsprechenden Flächen ist enorm, das Angebot und die Pipeline allerdings zu gering. Der limitierende Faktor ist die Lage. Objekte, die sämtliche Kriterien erfüllen, aber nicht in Innenstadt- oder Bahnhofsnähe liegen, haben es schwer. Wer eine passende Fläche in Nürnberg findet, nutzt daher die Gelegenheit.“ Die Fertigstellungen lagen im zweiten Halbjahr bei 37.800 m², die Pipeline an Büroflächen im Bau liegt zurzeit bei 68.300 m².
Die verstärkte Marktaktivität schlägt sich außerdem in der mit 106 hohen Anzahl von Abschlüssen nieder. Dominiert haben die kleineren Größenklassen, doch auch das Segment zwischen 2.500 m² bis 5.000 m² fällt mit fünf Abschlüssen und insgesamt knapp 19.000 m² auf. Zugehörig ist dabei der Verlag Nürnberger Presse Druckhaus, der rund 5.000 m² im GIP Grundig Immobilienpark im Teilmarkt Osten angemietet hat. Der größte Abschluss des Halbjahres stammt von einem Automobilzulieferer mit etwa 7.000 m². Gefragtester Teilmarkt war der Osten mit circa 18.900 m², gefolgt vom Innenstadtgürtel (rund 14.900 m²). Mit Abstand stärkste Umsatzbringerin war die Industrie mit etwa 16.900 m².
