Logistikneubauten – Brownfieldentwicklungen überwiegen im ersten Halbjahr 2025
Rund 52 Prozent des Neubauvolumens auf Industriebrachen / Steigerung um über zehn Prozentpunkte / größte Projektentwicklung des ersten Halbjahres auf einem Brownfield
Im ersten Halbjahr 2025 übersteigen die Brownfieldentwicklungen erstmalig die 50 Prozent Marke und liegen damit knapp vor den Greenfieldprojekten. Wie die Auswertungen der eigenen Researchdaten des ganzheitlichen Logistikimmobilienberaters Logivest zeigen, entstehen insgesamt 52 Prozent der rund 1,7 Millionen m² Neubaubauvolumen auf einer Industriebrache – so viel wir nie zuvor.
„Brownfield-Projekte sind bereits seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Die erstmalige Überschreitung der 50 Prozentmarke zeigt sehr deutlich, dass es ohne die Revitalisierung von Industriebrachen in der Logistik nicht mehr geht“, sagt Kuno Neumeier, CEO der Logivest Gruppe. Während im vergangenen Jahr noch rund 60 Prozent der Neubauprojekte auf einem Greenfield entstanden, überwiegen nun erstmalig die Brownfield-Projekte. Gründe dafür sind die weiterhin nur sehr zögerlichen Flächenausweisungen für die Logistik sowie das Flächenverbrauchsziel, das die Bundesregierung bis 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag reduziert hat.
Gerade großvolumige Projekte, so bestätigt auch ein Blick auf die aktuellen Top-Entwicklungen, lassen sich kaum mehr auf der grünen Wiese realisieren. So befinden sich zwei der drei größten Logistikneubauten des ersten Halbjahres 2025 auf einem Brownfield. Mit knapp 72.000 m² ist der MLP Business Park Schalke derzeit die größte Entwicklung in ganz Deutschland. Der Gewerbepark entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Thyssen-Drahtwerks in Gelsenkirchen. Und auch das drittgrößte Projekt der ersten sechs Monate, die rund 63.000 m² umfassende Built-to-suit-Immobilie, welche die Dietz AG für die winkler Unternehmensgruppe realisiert, befindet sich auf einem Brownfield in Langenau bei Ulm.
„Während in der Logistikregion Schwaben die Anzahl an Brownfield-Projekten generell eher übersichtlich ist, befinden sich im Ruhrgebiet schon heute rund 90 Prozent der Entwicklungen auf einer Industriebrache. Die Logistik hat hier den Strukturwandel aufgefangen und die großen Industriebrachen revitalisiert. Eine Win-win-Situation – allerdings mit teils massivem Aufwand für Entwickler und Investoren“, erklärt Neumeier.
Positiv sieht der Experte die Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Zum einen werden so keine neuen Flächen versiegelt, zum anderen haben die aktuellen Projektentwicklungen einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit. So sind bei allen Top drei Entwicklungen PV-Dachanlagen, grüne Außenbereiche und nachhaltige Gebäudekonzepte erkennbar.