Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien mit verhaltenem Transaktionsvolumen im dritten Quartal
- Investmentvolumen ging in den ersten drei Quartalen um 19 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zurück
- Verkauf der Berliner Gropius-Passagen war der einzige Abschluss im dritten Quartal jenseits der 100-Millionen-Euro-Marke
- Stabile Spitzenrenditen – nur bei Top-High-Street-Objekten ging die Spitzenrendite um 0,2 Prozentpunkte auf 4,44 Prozent zurück
In den ersten drei Quartalen 2025 erreichte der Einzelhandelsimmobilieninvestmentmarkt Deutschland ein Transaktionsvolumen von 3,9 Milliarden Euro. Damit lag das Transaktionsniveau 19 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Während die Portfolioquote deutlich auf 45 Prozent angestiegen ist, ging der Anteil des Transaktionsvolumens in den Top-7-Städten spürbar auf 23 Prozent zurück. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
„Das schwächere Volumen im zurückliegenden Quartal ist weniger auf ein mangelndes Interesse an Einzelhandelsimmobilien zurückzuführen, sondern vielmehr auf sich verschiebende Großtransaktionen. Diese sind für das Jahresschlussquartal zu erwarten“, erklärt Jan Schönherr, Head of Retail Investment bei CBRE.
Im dritten Quartal gab es lediglich mit dem Ankauf des Shopping-Centers Gropius Passagen in Berlin durch Hayfin eine Transaktion über mehr als 100 Millionen Euro. Insgesamt stieg der Anteil internationaler Investoren im bisherigen Jahresverlauf um sechs Prozentpunkte auf 48 Prozent. „Wir sehen derzeit ein weiter steigendes Interesse von internationalen Investoren, die einen guten Zeitpunkt für den Einstieg in den deutschen Markt beziehungsweise zum weiteren Portfolioausbau sehen, sagt Schönherr. Deutsche institutionelle Investoren sind hingegen derzeit noch eher zurückhaltend, während Family Offices, auch deutsche, die derzeitige Marktphase für ihre Allokation in den hiesigen Handelsimmobilienmarkt nutzen.
Lediglich bei den Spitzenrenditen von 1A-Handelsimmobilien in den Top-7-Städten gab es Bewegung. Diese gingen zuletzt um 0,2 Prozentpunkte auf 4,44 Prozent im Mittel der Top-Städte zurück. „Grund für diese Entwicklung ist das große Interesse von Family Offices an hochwertigen High-Street-Immobilien“, sagt Anne Gimpel, Team Leader Valuation Advisory Services bei CBRE in Deutschland. Die Spitzenrenditen der anderen Einzelhandelssegmente blieben im dritten Quartal stabil: Shopping-Center an A-Standorten lagen bei 5,9 Prozent, respektive an B-Standorten bei 7,5 Prozent, Lebensmittelmärkte bei 4,6 Prozent und Fachmarktzentren bei 4,9 Prozent.
Mit 69 Prozent entfiel der Großteil des Transaktionsgeschehens auf Fachmärkte und Fachmarktzentren, gefolgt von 1A-Einzelhandelsimmobilien mit 13 Prozent, Shopping-Centern mit zwölf Prozent und sonstigen Einzelhandelsimmobilien mit ebenfalls zwölf Prozent. „Grundsätzlich liegt der Fokus vieler Investoren weiterhin auf lebensmittelgeankerten Objekten. Nach der Sommerpause ist in diesem Segment auch einiges an Produkt auf den Markt gekommen“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.
Prognose für das Gesamtjahr 2025
„Zwar erwarten wir ein dynamisches Schlussquartal inklusive weiterer Shopping-Center und Portfoliotransaktionen. Für eine regelrechte Jahresendrallye gibt es jedoch insgesamt zu wenig Investitionsdruck, insbesondere bei den nationalen institutionellen Investoren. Dennoch ist ein Transaktionsvolumen wahrscheinlich, welches an die gut sechs Milliarden Euro von 2024 heranreichen dürfte – oder gegebenenfalls leicht darunter liegt“, sagt Schönherr.
Transaktionsvolumen von Einzelhandelsimmobilien (in Milliarden Euro)

Transaktionsvolumen Einzelhandel nach Nutzungsart

Spitzenrenditen von Einzelhandelsimmobilien
