Stuttgarter Investmentmarkt verzeichnet im dritten Quartal ansteigende Transaktionstätigkeit – Anzeichen einer Markterholung erkennbar
- Gewerbliches Transaktionsvolumen zum Ende des dritten Quartals bei knapp 150 Millionen Euro
- Aktivität insbesondere in den Zentrumslagen sowie bei kleineren und mittelgroßen Volumina
- Renditen bleiben über alle Assetklassen hinweg auf konstantem Niveau
- Zunehmende Marktdynamik im dritten Quartal spürbar
Der Stuttgarter Investmentmarkt registrierte in den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 ein gewerbliches Transaktionsvolumen in Höhe von knapp 150 Millionen Euro. Dabei konnte das dritte Quartal mit gut 80 Millionen Euro den bislang höchsten Quartalswert im laufenden Jahr verzeichnen. Insgesamt wurden in den ersten neuen Monaten elf Vertragsabschlüsse im gewerblichen Segment verzeichnet.
Frank Leukhardt, Regional Manager Stuttgart bei Colliers: „Die noch verhaltene Transaktionstätigkeit ist letztlich auf eine Kombination aus restriktiven Finanzierungsbedingungen durch strengere Kreditvergabekriterien, die Zurückhaltung der institutionellen Investoren und ein überschaubares Angebot an nachgefragten innerstädtischen Investments zurückzuführen. Die Europäische Zentralbank hat den Hauptrefinanzierungssatz im Laufe des Jahres 2025 mehrfach gesenkt, auf den langfristigen Finanzierungsbereich hatte dies jedoch keinen dämpfenden Einfluss. Vielmehr führen geopolitische Spannungen, volatile wirtschaftliche Rahmenbedingungen und regulatorische Veränderungen zu einer erhöhten Risikoaversion.“
Während die Käuferseite in den ersten drei Quartalen insbesondere durch die Aktivität privater Investoren und Family Offices geprägt war, rekrutierte sich die Verkäuferseite aus einem breiten Spektrum sowohl institutioneller als auch privater Akteure.
Der bislang größte Abschluss des Jahres entfiel auf die von Colliers exklusiv begleitete Transaktion des „Century“ in der Bolzstraße 8+10. Das historische Geschäftshaus in zentraler City-Lage wurde im dritten Quartal für knapp 40 Millionen Euro von Union Investment an Values verkauft.
Die anhaltend niedrige Leerstandsquote für Büroflächen in zentralen Lagen führte in den vergangenen Quartalen zu einer Stabilisierung der Spitzenrendite im Premiumsegment, die weiterhin unverändert bei circa 4,8 Prozent notiert. Demgegenüber zeigt sich in zahlreichen peripheren Stadtteillagen aufgrund des vielfach erhöhten Angebots, dass sich bei Objekten mit eingeschränkter Marktkonformität zunehmend ein persistierend hohes Renditeniveau manifestiert.
Marc Rometsch, Head of Capital Markets bei Colliers in Stuttgart: „Neben Büro- und Mixed-Use-Investments in zentraler innerstädtischer Lage stehen insbesondere wohnwirtschaftliche Investments, Fachmarktzentren mit Nahversorgungscharakter wie auch Gesundheits- und Bildungsimmobilien in Stuttgart und der Region im Fokus privater wie auch institutioneller Investoren. Damit erweitert sich der Blickwinkel der Investoren zunehmend über die Landeshauptstadt hinaus auf die gesamte Region Stuttgart. So konnten wir zuletzt in der Stadt Fellbach eine Bildungsimmobilie an einen institutionellen Investor veräußern. Damit rückt sowohl mit Blick auf die Lagequalität als auch die Assetklasse die Krisenresilienz in den Mittelpunkt der Investitionsentscheidung. Hinsichtlich aktuell laufender Transaktionen ist zu erwarten, dass sich die im dritten Quartal abgezeichnete Marktbelebung im abschließenden vierten Quartal wie auch im kommenden Jahr weiter fortsetzen wird. Bis zum Jahresende prognostizieren wir für den Stuttgarter Investmentmarkt ein Transaktionsvolumen von 300 bis 400 Millionen Euro.“