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Vertrauen und Sicherheit sind die Basis – Ein Fazit der Expo Real 2025 von Thomas Aigner, Geschäftsführer der Aigner Immobilien GmbH

München, 10.10.2025

Lange Zeit hieß es in der Immobilienwirtschaft: „Survive ’til 25“ als Hoffnung, im Jahr 2025 möge alles überstanden sein. Jetzt, nach drei Quartalen in diesem besagten Jahr, trafen sich die Branchen-Player auf der Expo Real. Diese Messe ist für die Marktteilnehmer ein Treffpunkt, der durch die menschliche Begegnung Sicherheit schafft. Das steht – trotz allen Innovationsdenkens – im Vordergrund und ist die Basis für neue technologische Entwicklungen.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr war die Stimmung nochmals etwas besser; das liegt jedoch weniger an einer Markterholung, sondern eher daran, dass die neue Realität als neue Normalität akzeptiert wurde. Der Markt hat sich auf die höheren Zinsen eingestellt. Auch, wenn keine Euphorie zu spüren ist, gibt es doch eine gute Transaktionsdynamik und einen allgemeinen Aufwärtstrend.

Wahr ist aber auch: Wir befinden uns im dritten Jahr der Rezession. Die Rahmenbedingungen bleiben herausfordernd und der Aufschwung fragil. Deshalb – das merkten wir in den Gesprächen – bräuchte es jetzt vor allem anderen Vertrauen und Sicherheit. Sie sind die Basis und waren schon immer die Treiber für Investitionen.

Und gerade da wäre die Politik gefragt! Die Bauministerin muss ihren Worten nun endlich Taten folgen lassen, denn es wurde im Bereich Wohnbaupolitik in der Vergangenheit von politischer Seite aus viel Porzellan zerschlagen – gerade im Bereich ESG. Dieses Thema spielte in unseren Gesprächen natürlich eine Rolle, aber keine so große, wie man es erwarten würde. Übrigens ebenso wie die künstliche Intelligenz. KI war zwar in diesem Jahr schon deutlich präsenter auf der Messe, aber bislang wurde noch nicht deutlich, wie sie die Branche „revolutionieren“ kann.

Tatsächlich gibt es andere Aspekte, die die Marktteilnehmer deutlich mehr beschäftigen. Zum Beispiel die Bedingungen für Investoren hierzulande. Deutschlands Wohnungsmarkt ist für Anleger an sich äußerst interessant – auch für internationale. Vor allem der Bestand steht im Fokus. Doch die starke Regulierung im Mietrecht und die jüngsten Debatten über Enteignungen werden als Problem gesehen. Gleiches gilt für Projektentwickler, die eher pessimistisch in die Zukunft blicken und zudem kaum neue Projekte auf der Messe vorstellen konnten.

Aktuell treibt es zudem die Erbengeneration aus den Immobilieninvestitionen, weil man vielleicht noch die monetäre Belastung der Erbschaftssteuer refinanzieren könnte, aber nicht die energetische Sanierung der Bestände begleiten möchte, die immer noch mit unwägbaren Risiken verbunden ist. Diese Entwicklung lässt die Bestandsmieten in den bevorzugten Stadtlagen der Big 7 sowohl im Wohnen als auch im Gewerbe weiterhin steigen. Hier muss die Politik ran – aber nicht mit weiteren Eingriffen in das Mietrecht! All dies bildete Gesprächsstoff und wird es auch weiterhin tun.

Ich bin seit sehr vielen Jahren bei der Expo Real dabei und habe festgestellt, dass sich frühestens um Weihnachten herum zeigt, ob die Messe tatsächlich „gut“ oder „schlecht“ war. Vorher ist alles im Grunde nur „heiße Luft“, die nur langsam aus den Messehallen entweicht und die Bestätigung in der Realität erst finden muss.