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Leipzig: sehr verhaltenes Transaktionsgeschehen in Q3

BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Marktzahlen für das 3. Quartal 2025

Leipzig, 13.10.2025

Der Leipziger Investmentmarkt verbucht nach Ende des dritten Quartals einen Investmentumsatz von 115 Mio. €. Damit wurde das niedrigste Ergebnis der letzten Jahre registriert. Der Vorjahreswert wurde um 60 % unterschritten und der zehnjährige Durchschnitt um 78 % verfehlt. Somit setzt sich die Konsolidierungsphase auf dem Leipziger Investmentmarkt unvermindert fort. Die sehr verhaltene Marktdynamik aus der ersten Jahreshälfte 2025 beschreibt ebenfalls das Transaktionsgeschehen im dritten Quartal treffend, wobei im dritten Quartal eine weitere Abschwächung gegenüber den beiden Vorquartalen konstatiert werden muss. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Nicht nur in Bezug auf das Investmentvolumen, sondern auch auf die registrierten Transaktionen ist aktuell eine sehr niedrige Marktdynamik festzustellen. So konnten nur wenige kleine Abschlüsse vermeldet werden. Positiv ins Gewicht fällt, dass auch wieder Entwicklungsgrundstücke verkauft wurden, womit das Vertrauen in die Perspektiven des Leipziger Markts unterstrichen wird. Außerdem präsentiert sich das Segment der Einzelhandelsimmobilien ebenfalls mit einem Investmentvolumen im mittleren zweistelligen Millionenbereich vergleichsweise robust. Hingegen wurden bislang keine Hoteldeals registriert. Auch die wichtigen Segmente Logistik und Büro konnten bislang nicht wesentlich zum Gesamtvolumen beitragen“, Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Leipziger Niederlassungsleiter.

Die Spitzenrenditen für Büroobjekte notieren unverändert bei 5,30 % und für Geschäftshäuser bei 4,80 %. Für Logistikimmobilien steigt die Rendite um 15 Basispunkte auf 4,60 %.

Einzelhandel vergleichsweise robust

Momentan entfallen nur 33 % des Investmentvolumens auf zentrale Lagen, wobei hierzu nur Transaktionen im Cityrand beitragen. Im langjährigen Durchschnitt kommen City und Cityrand zusammen auf einem Marktanteil von 43 %. Mehr als die Hälfte des Volumens (51 %) fließen in Nebenlagen. Die Aussagekraft dieser Verteilung ist insgesamt jedoch aufgrund der geringen Anzahl abgeschlossener Deals begrenzt.

Auch die Verteilung des Investmentvolumens nach Branchen ist eher ungewöhnlich: So kommen die beiden Assetklassen Büro und Logistik nur auf Marktanteile im einstelligen Prozentbereich. Einzig und allein die Sammelkategorie Sonstige, worunter Entwicklungsgrundstücke subsumiert werden, und der Einzelhandel zeigten sich im Vergleich robust. Zur Assetklasse Retail haben insbesondere der Verkauf von zwei Fachmarktzentren mit einem Transaktionsvolumen im mittleren zweistelligen Millionenbereich bzw. im oberen einstelligen Millionenbereich wesentlich beigetragen.

Perspektiven

Die Entwicklung des Leipziger Investmentmarkts bleibt weiterhin schwer einzuschätzen, da sie von zahlreichen, sich gegenseitig beeinflussenden Faktoren abhängt. Während im bisherigen Jahresverlauf die negativen Vorzeichen dominierten, dürfte das geringe Investmentvolumen angesichts des sich langsam aufhellenden Investmentumfelds nur eine Momentaufnahme darstellen. Somit sollte in den kommenden Monaten auch die Frequenz der realisierten Transaktionen anziehen.

Sowohl positive als auch negative Faktoren prägen aktuell das Stimmungsbild von Investoren und Marktteilnehmenden. Die anhaltende Unsicherheit in der US-Handelspolitik stellt ein signifikantes Risiko für die globale Wirtschaft dar; deren Auswirkungen sind schwer prognostizierbar und führen zu einer Zurückhaltung bei Investitionen. Darüber hinaus verstärken geopolitische Krisen die allgemeine Unsicherheit und wirken sich dämpfend auf das wirtschaftliche Klima aus. Positiv ins Gewicht fällt, dass die Bundesregierung umfangreiche Sonderbudgets auf den Weg gebracht hat, um gezielte Investitionsanreize zu schaffen und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Aus aktueller Sicht ist davon auszugehen, dass die konjunkturfördernden Effekte dieser Sondermaßnahmen die negativen Trends deutlich überwiegen werden. In den kommenden Monaten dürfte dies zu einer schrittweisen Belebung der Leipziger Nutzermärkte führen und im weiteren Verlauf auch dem Leipziger Investmentmarkt neue Impulse verleihen.

Unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen ist im Schlussquartal mit einer erhöhten Dynamik zu rechnen. Ein Jahresendergebnis im Bereich des langjährigen Durchschnitts (rund 800 Mio. €) dürfte jedoch schwierig zu erreichen sein“, so Hannes Baderschneider, Leipziger Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate GmbH.