Transaktionsgröße bei Industrie- und Logistikimmobilien nimmt deutlich zu
Investmentmarkt liefert im dritten Quartal die bislang beste Leistung des Jahres ab
Der deutsche Investmentmarkt für Logistik- und Industrieimmobilien hat sich im dritten Quartal 2025 spürbar erholt und den Rückstand zum Vorjahr auf elf Prozent reduziert. Zum Halbjahr hatte dieser noch bei 24 Prozent gelegen. Im dritten Quartal hat der Markt ein Transaktionsvolumen von 1,8 Milliarden Euro erzielt und damit den mit Abstand höchsten Quartalswert in diesem Jahr. Insgesamt stehen so nach drei Quartalen 4,2 Milliarden Euro zu Buche. Dabei stieg die durchschnittliche Dealgröße deutlich von 20 Millionen Euro im Vorquartal auf 30 Millionen Euro, weshalb auch bei einem Rückgang auf 61 Transaktionen nach 65 im zweiten und 67 im ersten Quartal ein deutlich höheres Volumen erzielt wurde.
„Die positive Entwicklung geht auf zunehmend größere Abschlüsse bei mittleren Volumina zurück“, sagt Diana Schumann, Head of Industrial & Logistics Investment JLL Germany, „denn weiterhin fehlt es dem Markt an Großtransaktionen jenseits der 100 Millionen Euro. Wurden im vergangenen Jahr noch 15 solcher Deals registriert, die zusammen 2,2 Milliarden Euro erzielten, sind es in diesem Jahr bislang nur fünf mit knapp 850 Millionen Euro.“ Schumann ergänzt: „Es gibt zwar einige großvolumige Objekte im Markt, die aktuell zum Verkauf angeboten werden. Allerdings lassen sich dafür nur schwer Käufer finden, wenn Lage oder Mieterqualität nicht stimmen. Denn die Anzahl der potenziellen Investoren für diese Volumina ist limitiert. Wir beobachten, dass viele Produkte aufgrund nicht ausreichender angebotener Kaufpreishöhe zurückgezogen werden.“

Allerdings zeige der Trend hier in die richtige Richtung, denn vier der fünf Transaktionen wurden im gerade abgelaufenen dritten Quartal abgeschlossen, so Schumann. Darunter sind drei Portfoliotransaktionen sowie eine Distributionsimmobilie in Sachsen-Anhalt. Ein weiterer Portfoliodeal war im zweiten Quartal verbucht worden.
Im Vergleich der Risikoklassen führen Core-plus-Immobilien das Feld mit 44 Prozent zwar klar an, liegen aber unter ihrem Fünfjahresschnitt von 53 Prozent. In den vergangenen drei Jahren hatte ihr Anteil stets mehr als 60 Prozent betragen. Das Core-Segment legte zwar erneut leicht auf 23 Prozent zu, doch bleiben die Investoren hier weiter wählerisch. Deutlich stärker als in den vergangenen Jahren sind unterdessen Value-add-Produkte mit 22 Prozent gefragt, während opportunistische Objekte nur auf elf Prozent kommen.
Internationale Marktteilnehmer waren mit 62 Prozent auf der Käuferseite aktiver, während sie auf der Verkäuferseite lediglich für 15 Prozent des Volumens verantwortlich waren. Per Saldo haben sie damit ihren Immobilienbestand im bisherigen Jahr um fast zwei Milliarden Euro aufgebaut. „Hier hat vor allem das dritte Quartal einen Schub gegeben und es wirkt sich aus, dass internationale Investoren die Chancen auf dem deutschen Markt teilweise deutlich vor den einheimischen Akteuren ergriffen und diese Transaktionsprozesse nun abgeschlossen haben“, analysiert Schumann.
Bei den Spitzenrenditen gab es im Quartalsvergleich eine leichte Korrektur bei vier Städten: Berlin, Düsseldorf, Köln und Stuttgart verzeichneten einen Anstieg von zehn Basispunkten auf 4,50 Prozent, während Frankfurt, Hamburg und München weiterhin bei 4,40 Prozent verharren.