GREIX-Kaufpreisindex Q3 2025: Immobilienpreise ziehen an – Marktaktivität fast auf Boom-Niveau
Die Immobilienpreise in Deutschland steigen. Vor allem Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser verteuerten sich im dritten Quartal 2025, während die Preise für Mehrfamilienhäuser leicht nachgaben. Zugleich stieg die Zahl der Verkäufe deutlich und lag teilweise bereits über dem Niveau der Boomjahre.
Das zeigt das aktuelle Update des German Real Estate Index (GREIX) – ein Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, ECONtribute und dem Kiel Institut für Weltwirtschaft. Der GREIX bildet die Preisentwicklung von inzwischen 24 Städten und Regionen ab. Alle Daten sind unter greix.de frei zugänglich.
„Die steigende Zahl an Transaktionen zeigt, dass sich viele Marktteilnehmer offenbar mit den aktuellen Bedingungen arrangiert haben“, sagt Jonas Zdrzalek, Projektleiter des GREIX am Kiel Institut. „Unter dem Strich sehen wir eine moderate, aber stabile Aufwärtsbewegung bei den Immobilienpreisen.“
Im Vergleich zum Vorquartal (Q3 2025 vs. Q2 2025) stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 1,2 Prozent, für Einfamilienhäuser um 1,3 Prozent.
Mehrfamilienhäuser wurden dagegen 0,9 Prozent günstiger gehandelt. Aufgrund der geringen Zahl an Verkäufen ist diese Entwicklung aber weniger aussagekräftig.
Gemessen in aktueller Kaufkraft – inflationsbereinigt – legten Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser um rund 0,7 bzw. 0,8 Prozent zu, während Mehrfamilienhäuser 1,4 Prozent verloren.
Neue Höchststände 2027?
Im Jahresvergleich (Q3 2025 zu Q3 2024) zeigt sich ein merklicher Aufwärtstrend. Eigentumswohnungen verteuerten sich um 2,7 Prozent, Einfamilienhäuser sogar um 4,3 Prozent. Damit lagen die Preise in diesen Segmenten bereits das vierte bzw. fünfte Quartal in Folge über dem Vorjahresniveau. Mehrfamilienhäuser verbilligten sich minimal (-0,4 Prozent).
Im bundesweiten Durchschnitt lagen Eigentumswohnungen knapp 10 Prozent, Einfamilienhäuser knapp 12 Prozent und Mehrfamilienhäuser rund 25 Prozent unter Höchststand.
Bei Fortsetzung der Steigerungsraten des aktuellen Quartals würden die Immobilienpreise erst Ende 2027 ein neues Allzeithoch erreichen.
Die Zahl der Transaktionen stieg kräftig: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Zuwächse teilweise im zweistelligen Bereich, am deutlichsten ist das Plus im Segment der Eigentumswohnungen, wo 14 Prozent mehr Kaufabschlüsse getätigt wurden.
Verglichen mit den Jahren 2019 bis 2021, die die Spitze des Immobilienbooms abbilden, lagen die Transaktionszahlen nur noch wenig darunter. Im Segment der Einfamilienhäuser sogar bereits 5 Prozent darüber.
Großstadtvergleich: Höchststand in Leipzig
In den acht größten Städten verlief die Entwicklung uneinheitlich. Im Quartalsvergleich am deutlichsten stiegen die Preise in Düsseldorf (+1,6 Prozent) und Leipzig (+1,0 Prozent), gefolgt von Stuttgart (+0,6 Prozent). In Frankfurt am Main stagnierten sie, in Köln gingen sie um 1,0 Prozent zurück.
Für Berlin, Hamburg und München lagen für das dritte Quartal noch keine vollständigen Daten vor.

Damit markierten die Preise in Leipzig ein neues Allzeithoch knapp 1 Prozent über dem Höchststand des Immobilienbooms Mitte 2022. In den anderen Metropolen notierten sie noch teils deutlich darunter.
„Die Nachfrage nach Wohnraum ist hoch, und für die nahe Zukunft deuten die meisten Indikatoren auf weiter steigende Preise hin, trotz der vermutlich anhaltend hohen Finanzierungszinsen“, sagt Zdrzalek.
