Baugenehmigungen leicht gestiegen – doch wo wird 2025 aktiv gebaut?
Nach Jahren des Rückgangs zeigt sich im deutschen Wohnungsbau wieder ein zarter Aufwärtstrend. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, wurden im ersten Halbjahr 2025 rund 110.000 Wohnungen genehmigt – ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonders Einfamilienhäuser legten deutlich zu, während Mehrfamilienhäuser stagnierten. Entscheidend bleibt jedoch, wo tatsächlich gebaut wird. Die aktuelle GeoMap-Analyse zeigt: Im August 2025 sind bundesweit rund 10.900 aktive Bauvorhaben erfasst. Berlin führt mit 631 aktiven Wohnbauprojekten und 217 geplanten Fertigstellungen bis Ende 2025 klar vor München und Hamburg. Insgesamt sollen in der Hauptstadt im laufenden Jahr knapp 20.000 neue Wohneinheiten fertiggestellt werden.
Genehmigungen steigen leicht – Mehrfamilienhäuser stagnieren
Im ersten Halbjahr 2025 legten laut Statistischem Bundesamt besonders Einfamilienhäuser mit +14,1 Prozent zu, während die für den Mietmarkt entscheidenden Mehrfamilienhäuser nahezu stagnierten: Hier wurden 57.300 Wohnungen genehmigt, ein Plus von 0,1 Prozent oder 31 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders deutlich war der Gesamtanstieg im Juni. Mit 19.000 Wohnungen wurden 7,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat genehmigt.
Das Statistische Bundesamt hat für das erste Halbjahr 2025 zwar einen Zuwachs bei den Genehmigungen gemeldet, doch fällt dieser insgesamt gering aus. In Deutschland fehlen weiterhin hunderttausende Wohnungen, der Neubau liegt deutlich hinter den Erwartungen und dem tatsächlichen Bedarf zurück.
Die Zahl der Baugenehmigungen liegt weiterhin auf einem historisch niedrigen Niveau – etwa vergleichbar mit dem Jahr 2012 und deutlich unter den Höchstständen der Jahre 2016 bis 2021.
Auffällig ist zudem die Struktur: Während mehr Einfamilienhäuser genehmigt werden, stagniert der Bau von Mehrfamilienhäusern – und damit genau das Segment, das für die dringend benötigten Mietwohnungen in den Städten entscheidend wäre.
GeoMap-Analyse: Wo die Projekte wirklich entstehen
Unangefochten an der Spitze liegt Berlin mit insgesamt 2.583 Bauprojekten. Davon sind aktuell 631 Vorhaben aktiv, 217 sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Laut GeoMap dürften im laufenden Jahr in der Hauptstadt etwa 20.000 neue Wohneinheiten fertiggestellt werden. Dahinter folgt München mit 1.906 Projekten (438 aktiv, 189 Fertigstellungen bis 2025). Hamburg belegt mit 1.565 Projekten (427 aktiv, 153 Bauende bis 2025) Rang drei. Damit bleiben die drei größten Metropolen das Zentrum der Bautätigkeit in Deutschland.
Leipzig zeigt sich jedoch zunehmend als dynamischer Standort: Die Messestadt verzeichnet 1.196 Bauprojekte, davon 274 aktiv und 75 mit Fertigstellung bis 2025. Damit zieht Leipzig an Frankfurt vorbei und etabliert sich als wichtigster Wachstumsmarkt im Osten Deutschlands – wenn auch mit deutlichem Abstand zu Berlin.
Frankfurt am Main kommt aktuell auf 681 Projekte (159 aktiv, 72 Fertigstellungen bis 2025). Die beiden Rheinmetropolen bewegen sich auf ähnlichem Niveau: Köln zählt 618 Projekte (166 aktiv, 50 Bauende bis 2025), während Düsseldorf mit 537 Projekten zwar etwas darunter liegt, dafür aber mit 187 aktiven Vorhaben einen vergleichsweise hohen Anteil laufender Baustellen vorweisen kann.
Stuttgart bildet mit 470 Projekten (121 aktiv, 45 Bauende bis 2025) das Schlusslicht, zeigt aber dennoch eine stabile Bautätigkeit.
Link zum Diagramm mit der Bauaktivität in den Metropolen
Methodische Hinweise
Die Auswertung basiert auf den Daten der Online-Datenbank GeoMap der Real Estate Pilot AG. Berücksichtigt wurden Bauprojekte in den deutschen Metropolen, die sich in den Phasen Planung, Bau, Sanierung oder Umnutzung befinden. Entscheidend ist dabei nicht nur die Zahl aller erfassten Projekte, sondern insbesondere die aktiven Vorhaben sowie die bis Ende 2025 geplanten Fertigstellungen.
Insgesamt sind zum Stichtag 19. August 2025 bundesweit 33.785 aktuelle und historische Bauprojekte in GeoMap erfasst, davon 10.918 aktive Projekte. Diese Daten werden von einem Research-Team laufend recherchiert, qualitätsgesichert und täglich aktualisiert. Damit können sowohl historische Entwicklungen als auch aktuelle Bautrends zuverlässig abgebildet werden.