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Baustoff-Recycling in Neuss: STRABAG eröffnet neuen Wertstrommanagement-Standort

Ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft für mineralische Bau- und Rohstoffe im Rheinland / Bis zu 250.000 Tonnen mineralische Bau- und Rohstoffe können jährlich verarbeitet werden / Hafen- und Gleisanbindungen reduzieren CO2-Emissionen und entlasten das Straßennetz

Neuss, 04.07.2025
STRABAG eröffnet neuen Wertstrommanagement-Standort. V.l.n.r.: Georg Lehde (STRABAG AG), Sebastian Nyssen (STRABAG AG), Reiner Breuer (Bürgermeister Stadt Neuss), Thomas Nyhsen (Vorstand STRABAG AG), Christian Hattendorf (Vorstand STRABAG AG), Peter Bruckes (STRABAG AG), Melanie Hegemann (STRABAG AG), Andreas Thull (STRABAG AG).

Die STRABAG AG setzt ein starkes Zeichen für nachhaltiges Bauen und ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft: Im Neusser Hafen hat das Unternehmen seinen neuen Wertstrommanagement (WSM)-Standort gemeinsam mit Reiner Breuer, Bürgermeister von Neuss, feierlich eröffnet. Ziel des Projekts ist es, das systematische Recycling mineralischer Baustoffe im Rheinland weiter voranzutreiben und regionale Wertstoffkreisläufe effizient zu schließen. Die optimale Verkehrsanbindung mit Hafen, Straße und Schiene in Neuss (Trimodale Anbindung) eröffnet optimale logistische Voraussetzungen, um diesen Plan umzusetzen, dabei zudem das Straßennetz zu entlasten und so auch den CO₂-Ausstoß zu senken.

„Mit diesem neuen Wertstrommanagement-Standort schaffen wir einen weiteren Meilenstein in der Optimierung unserer regionalen Wertschöpfungskette: Wir schonen knappe Primärressourcen, reduzieren CO2-Emissionen und decken effizient unseren Baustoffbedarf. So gestalten wir die Kreislaufwirtschaft der Baubranche von morgen mit“, erklärt Thomas Nyhsen, Vorstandsmitglied der STRABAG AG.

Optimierung regionaler Wertstromkreisläufe

Das Konzept des Standortes basiert auf einem Wertstrommanagement, das die Analyse und Koordination der mineralischen Wertströme umfasst, um hochwertige mineralische Ersatzbaustoffe herzustellen. Forciert werden hierbei der direkte Wiedereinbau, kurze Transportwege in einer dicht besiedelten Region mit hoher Bautätigkeit, um die Infrastruktur zu entlasten. Der neue WSM-Standort bildet den nächsten Baustein innerhalb des WSM-Netzwerks von STRABAG in Nordrhein-Westfalen – neben den bereits etablierten Standorten in Düren und Oberhausen – und erweitert damit die Präsenz in der Region.

Die Anlage ist auf eine jährliche Leistung (Durchsatzkapazität) von bis zu 250.000 Tonnen mineralischer Bau- und Rohstoffe ausgelegt. Das eingehende Material wird zunächst gesiebt und in zwei Wertströme getrennt: Boden und Bauschutt. Während das Bodenmaterial vorrangig zur Wiederverwertung im Zuge von Erdarbeiten eingesetzt wird, durchläuft der Bauschutt weitere Aufbereitungsschritte. Nach einer chemischen Analyse wird er als Recycling-Material wieder dem Materialkreislauf zugeführt und zum Beispiel als ungebundene Tragschicht im Straßenbau oder Tragschicht unter großen Industrieflächen eingesetzt.

Bereits in der Bauphase des WSM-Standortes in Neuss galt ein großes Augenmerk einer umweltschonenden Errichtung: Der neue Standort wird nach den umfassenden Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) als „Nachhaltige Baustelle“ zertifiziert. Der Einsatz von Niedrigtemperaturasphalt bei der Gestaltung der Flächen senkte den Energieverbrauch und trug so ebenfalls zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes bei. STRABAG setzt nach der Bauphase auch darüber hinaus im weiteren Betrieb des Standortes auf elektrisch betriebene Maschinen sowie Geräte, die mit hydriertem Pflanzenöl (HVO) arbeiten.