Bestand, Neubau und Aufstockung: DMSW setzt mit Nachverdichtung in Berlin-Adlershof neue Maßstäbe
- 16 neue Wohnungen durch Nachverdichtung
- Altbau erhält zwei neue Vollgeschosse
- Bau eines neuen Seitenflügels
- Gemeinsame Grünflächen aller drei Baukörper
DMSW hat in Berlin-Adlershof ein Bestandsgebäude aus dem Jahr 1906 durch Anbau und Aufstockung zu einem neuen harmonischen Ensemble zusammengeführt. Die drei unterschiedlichen Bauteile sind gestalterisch auch durch den Einsatz verschiedener Materialien wie Putz- und Metallfassaden voneinander zu unterscheiden. Damit bleibt der Charakter jedes Bauteils erhalten, dennoch bilden sie gemeinsam eine stimmige ästhetische Einheit. Dieses Bauprojekt zeigt, wie städtische Nachverdichtung architektonisch neue Maßstäbe setzen und zugleich attraktive, kreative Lösungen für die angespannte Wohnraumsituation in Städten bieten kann.
Mit dem Projekt im Auftrag der Wohnungsbaugenossenschaft „Berolina“ eG konnten in der Friedlander Straße 128/130 neue Ein- bis Vierzimmerwohnungen mit privaten Außenräumen geschaffen werden. Der neue fünfgeschossige Seitenflügel grenzt an das vormals dreigeschossige Bestandsgebäude, das mit zwei Vollgeschossen aufgestockt wurde. So konnten allein durch die Nachverdichtung rund 2.190 Quadratmeter neue Bruttogeschossfläche entstehen: Aus ehemals vier Wohnungen wurden so zwanzig.
Michael Müller: „Nachverdichtung ist für Metropolen wie Berlin kein Kompromiss, sondern bietet enorme Chancen. Sie ermöglicht es, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen – dort, wo Infrastruktur, Anbindung und urbanes Leben bereits vorhanden sind. Aufgabe von uns Architekt:innen ist es, diese Verdichtung nicht nur funktional zu denken, sondern gestalterisch zu nutzen. Gute Architektur kann dabei neue Qualitäten in bestehende Quartiere bringen – ohne Abstriche bei Ästhetik oder Lebensqualität. Im Gegenteil: Sie kann inspirieren und aufwerten. Dies ist uns in Adlershof im Auftrag der Berolina gelungen. Insbesondere unserem Anspruch, die Baukörper in einem ausgewogenen Gleichgewicht für sich selbst sprechen zu lassen, sie aber auch in den Dialog miteinander zu setzen, konnten wir gerecht werden.“
Der gemeinsame Erschließungsraum zwischen dem Nachbargebäude und dem Neubau wurde als grünes Band gestaltet. Für die gemeinsamen nutzbaren Grünflächen wurden die Außenanlagen aufgewertet: PKW-Stellplätze sind zurückgebaut und durch eine Rigole zur Regenwasserversickerung erweitert worden. Für eine nachhaltige Wärme- und Energieversorgung der Gebäude sorgen Luftwärmepumpen und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.