Büro | Projekte

Bezirksamt gibt grünes Licht: B-Plan-Verfahren für neues Hochhaus in Berlin an der Jannowitzbrücke gestartet

Berlin, 20.08.2025

Die internationale Immobiliengruppe HB Reavis plant ein neues Hochhaus an der Jannowitzbrücke in Berlin-Mitte. Für den Beginn eines entsprechenden Bebauungsplanverfahrens hat das Bezirksamt am 1. Juli den Aufstellungsbeschluss gefasst. Gemeinsam mit der Öffentlichkeit, relevanten Behörden und Trägern öffentlicher Belange werden nun alle notwendigen Untersuchungen und Planungen angestoßen. Auf dieser Grundlage entscheidet schließlich die Bezirksverordnetenversammlung über den neuen Bebauungsplan.

HB Reavis plant eine Hochhausentwicklung, die höchsten ESG-Standards entspricht und gleichzeitig im Einklang mit dem Berliner Hochhausleitbild steht. Das bedeutet, dass das Gebäude nicht nur ökologisch, sondern auch sozial und städtebaulich verantwortungsvoll geplant ist. Der Baustart ist für 2028 vorgesehen, die Fertigstellung wird frühestens 2031 erwartet.

„Wir glauben an Berlin als starken Wirtschafts- und Innovationsstandort – und an das Potenzial moderner, nachhaltiger Büro- und Hochhauskonzepte. An einem lange vernachlässigten Ort wollen wir eine städtebauliche Lücke schließen und ein zeitgemäßes, identitätsstiftendes Hochhaus entwickeln, das mit einer Mischung aus Arbeitsplätzen, Wohnraum, sozialen Einrichtungen und öffentlich zugänglichen Bereichen ein echter Gewinn für Berlin sein soll“, sagt Václav Matoušek, CEO von HB Reavis Germany. „Wir sind überzeugt, dass zentral gelegene und verkehrstechnisch hervorragend angebundene Standorte wie dieser es ermöglichen, alle Aspekte urbanen Lebens intelligent zu verknüpfen: Arbeiten, Wohnen, Nahversorgung und Freizeit.“

„Von Beginn an war es unser Anspruch, ein Gebäude zu entwerfen, das einen stark verkehrsbelasteten, bislang zergliederten und monofunktionalen Teil der Stadt wieder verbindet und sozial belebt. Es wird das erste Hochhaus sein, das die neue Berliner Hochhausleitlinie vollständig erfüllt“, betont Dorte Mandrup vom gleichnamigen dänischen Architekturbüro, das für die Architektur des neuen Hochhauses verantwortlich zeichnet.

Das neue Hochhaus soll auf dem seit Jahren brachliegenden Grundstück an der Ecke Stralauer Straße und Alexanderstraße direkt neben den Gleisen der S-Bahn entstehen. Der Entwurf des Kopenhagener Architekturbüros Dorte Mandrup sieht 39.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche auf 27 Stockwerken vor. Das Büro setzte sich in einem zweistufigen städtebaulichen Wettbewerb unter 12 internationalen Teilnehmern durch. Die Jury war breit besetzt aus nationalen und internationalen Architekten, Vertretern von Bezirk und Senat sowie von HB Reavis. Darüber hinaus hat HB Reavis den Dialog mit der Nachbarschaft gesucht, um Anregungen zu gewünschten sozialen Funktionen des Projekts aufzunehmen – und beabsichtigt, diese in Planung und Umsetzung einfließen zu lassen.

Das Konzept, wie es nach Abstimmung mit dem Bezirk nun vorgestellt wurde, sieht eine Höhe von 105m vor – dies ist rund 10m niedriger als im Rahmen des Wettbewerbs ursprünglich geplant. Es stellt eine Kombination aus modernen Büroflächen, kurzfristigem Wohnen, medizinischer Nahversorgung sowie öffentlich zugänglichen Bereichen vor. Der Baukörper gliedert sich dabei in drei Teile – Sockel, Turm und Krone – und nimmt damit die Höhenstaffelung der Umgebung auf. Im Sockel entsteht ein lebendiger Bereich mit Gastronomie, Café, Einzelhandel, Wohnraum, medizinischen und sozialen Angeboten sowie öffentlich nutzbaren Terrassen. Der Hauptturm bietet moderne Büroflächen mit flexiblen Grundrissen – konzipiert für zeitgemäße Arbeitswelten. In der Krone befinden sich weitere Büroflächen mit einem begrünten Außenbereich.

Das Gebäude wird nach Nachhaltigkeitsstandards für die 2030er Jahre geplant. HB Reavis strebt an, im Bau den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten und das fertige Objekt vollständig CO2-neutral zu betreiben. Entsprechend wird eine LEED-Platin-Zertifizierung angestrebt – der höchsten Kategorie des führenden internationalen Standards für Nachhaltigkeit im Gebäudesektor. HB Reavis strebt zudem auch bei weiteren internationalen Standards, wie WELL Building und WiredScore, die höchsten Zertifizierungsstufen an.

Zudem soll im Zuge der Baumaßnahmen die Aufenthaltsqualität im umliegenden urbanen Raum gesteigert werden. HB Reavis zielt darauf ab, die umliegenden Straßen zu entsiegeln, öffentliche Grünflächen anzulegen und die sommerliche Überhitzung zu reduzieren.

Bislang trägt das Projekt den Arbeitstitel „CTB Berlin“. Dieser wird in den kommenden Monaten noch geändert.