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Büromarkt Leipzig mit verhaltener Marktdynamik im ersten Halbjahr – Abschlüsse bis 1.000 m² dominieren

BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Büromarktzahlen für das 2. Quartal 2025

Leipzig, 09.07.2025

Die Flächenumsätze auf dem Leipziger Büromarkt belaufen sich im ersten Halbjahr 2025 auf 38.000 m². Damit wurden der langjährige Durchschnitt und das Ergebnis des Vorjahreszeitraums (59.000 m²) um 36 % verfehlt. Zumindest konnte der relativ schwache Flächenumsatz der ersten drei Monate (16.000 m²) im zweiten Quartal mit 22.000 m² übertroffen werden. Ein Grund für die insgesamt noch schwache Bilanz im angelaufenen Jahr ist das Ausbleiben von größeren Vermietungsabschlüssen über 5.000 m². Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Für gewöhnlich wird das Vermietungsgeschehen auf dem Leipziger Büromarkt insbesondere durch kleine und mittelgroße Mietabschlüsse geprägt. Dies wird auch im ersten Halbjahr durch den hohen Marktanteil von Flächenumsätzen bis 1.000 m² unterstrichen“, erläutert Stefan Sachse, Geschäftsführer und Leipziger Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate GmbH. Mehr als zwei Drittel (68 %) der Flächenumsätze sind in diesem Segment zu verbuchen (Durchschnitt 10 Jahre: 55 %). Absolut betrachtet verharren die Umsätze hier jedoch mit 25.800 m² unter dem langjährigen Durchschnitt (33.200 m²). Einen leicht positiven Akzent setzt die Marktdynamik im mittleren Flächensegment (zwischen 2.000 m² und 5.000 m²) mit einen leicht über dem langjährigen Durchschnitt (20 %) notierenden Marktanteil von 22 %. 

Die Spitzenmiete liegt seit Jahresende 2024 konstant bei 21,00 €/m². Gegenüber dem Vorjahreszeitraum steht ein Plus von rund 5 % zu Buche. Für moderne Flächen in zentralen Lagen werden jedoch bereits deutlich höhere Mietpreise erzielt. Die volatilere Durchschnittsmiete verteuerte sich in den letzten 12 Monaten um rund 6 % auf aktuell 13,20 €/m².

Aktuell hohe Vorvermietungsquote

Sonstige Dienstleistungen tragen mit 34 % den mit Abstand höchsten Anteil zum Flächenumsatz bei (Durchschnitt 10 Jahre: 22 %). Zwei verhältnismäßig große Mietabschlüsse zwischen 2.000 m² und 5.000 m² sind für dieses Ergebnis ausschlaggebend. Auf jeweils ähnliche Marktanteile im niedrigen zweistelligen Prozentbereich kommen Beratungsgesellschaften, die öffentliche Verwaltung, IuK-Technologien sowie die Coworking-Branche.

Insgesamt ist der Leerstand gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar um 9 % auf 198.000 m² angestiegen, bewegt sich damit jedoch immer noch deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt (232.700 m²). Die Flächen im Bau sind in den letzten zwölf Monaten deutlich um 42 % auf aktuell 84.000 m² zurückgegangen. Positiv hervorzuheben ist die überdurchschnittlich hohe Vorvermietungsquote von 46 % (Durchschnitt 10 Jahre: 40 %), was die Attraktivität von neuen Premiumflächen für den Markt unterstreicht.

In der ersten Jahreshälfte konnte der Leipziger Büromarkt seine gewohnte Konstanz und Resilienz bislang nicht unter Beweis stellen. Obwohl kleine und mittelgroße Mietabschlüsse weiterhin den Markt bestimmen, weist das Vermietungsgeschehen in diesen Flächensegmenten derzeit eine geringere Dynamik auf. Diese Entwicklung dürfte sich auch in der zweiten Jahreshälfte erstmal fortsetzen, wobei die breite Basis aus kleinen bis mittelgroßen Vermietungsabschlüssen bei weiter anziehender konjunktureller Entwicklung dem Leipziger Büromarkt dennoch zu einem soliden Jahresendergebnis verhelfen könnte.

Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde auf der Angebotsseite der Höchststand fertiggestellter Flächen bereits erreicht. Der in den vergangenen Monaten beobachtete Trend rückläufiger Bauaktivitäten wird sich voraussichtlich fortsetzen. In Verbindung damit und angesichts einer hohen Vorvermietungsquote dürfte sich die Leerstandsquote insgesamt stabilisieren und der Leerstand im Bereich moderner Flächen leicht sinken.

Die Konjunktur sollte im weiteren Jahresverlauf allmählich an Fahrt aufnehmen und in der Konsequenz zu einer Belebung der Vermietungsaktivitäten führen. Aus der aktuellen Perspektive wird jedoch ein Flächenumsatz im Bereich des langjährigen Durchschnitts (134.000 m²) bis zum Jahresende 2025 schwer zu erreichen sein. Ein Jahresendergebnis unter 100.000 m² ist realistisch.

„Vor dem Hintergrund des aktuell noch wenig dynamischen Vermietungsgeschehens und der rückläufigen Angebotsentwicklung sind stabile Mieten bis zum Jahresende aus heutiger Sicht das wahrscheinlichste Szenario“, so Hannes Baderschneider, Leipziger Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate GmbH.