CityReport Aschaffenburg 2025: Zurückhaltende Nachfrage nach Kaufobjekten
Bezahlbarer Mietwohnraum ist weiterhin stark gesucht – das Angebot bleibt knapp
“Die Kaufbereitschaft bleibt durch hohe Finanzierungshürden gebremst, trotz spürbarem Interesse am Wohneigentum in Aschaffenburg. Die Kaufpreise zeigen sich überwiegend stabil, mit leichten Rückgängen bei älteren Bestandsobjekten”, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, anlässlich der Veröffentlichung des neuen CityReports Aschaffenburg, der die Marktentwicklung auf dem Wohnimmobilienmarkt der Stadt analysiert und Auskunft über das aktuelle Kauf- und Mietpreisniveau gibt. „Am Mietmarkt übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich, insbesondere im bezahlbaren Segment. Neubauprojekte geraten durch hohe Baukosten und strenge Auflagen ins Stocken. Diese Faktoren belasten sowohl den Kauf- als auch den Mietwohnungsmarkt nachhaltig.“
Die Nachfrage nach Kaufimmobilien bleibt in Aschaffenburg insgesamt zurückhaltend. Zwar ist der Wunsch nach dem eigenen Haus nach wie vor stark ausgeprägt, doch werden diese Vorstellungen häufig durch erste Finanzierungsgespräche relativiert. Nicht selten stellt sich im Verlauf der Beratung heraus, dass eine familiengerechte, bezugsfertige Eigentumswohnung die finanziell realistischere Alternative zum sanierungsbedürftigen Eigenheim darstellt.
Für gebrauchte Eigentumswohnungen mussten Kaufinteressenten in Aschaffenburg im Frühjahr 2025 im Durchschnitt 2.630 €/m² aufbringen; gegenüber Herbst 2024 entspricht dies einem leichten Abschlag von -0,4 %. Die Kaufpreise für neuerrichtete Eigentumswohnungen sanken im Halbjahresvergleich um -0,5 % auf 3.780 €/m².
Im Segment Häuser ist eine leichte Preisstabilisierung zu beobachten – einzelne Teilmärkte verzeichnen jedoch weiterhin Schwankungen. Im Bestand kosteten freistehende Einfamilienhäuser im Frühjahr 2025 im Schnitt 428.000 € (-0,5 % gegenüber Herbst 2024), Doppelhaushälften 410.000 € (-1,2 %) und Reihenmittelhäuser 355.000 € (+/-0,0 %). Im Neubau wurden für Doppelhaushälften durchschnittlich 500.000 € (+/-0,0 %) und für Reihenmittelhäuser 435.000 € (+1,2 %) veranschlagt.
Das Angebot an Einfamilienhäusern ist in Aschaffenburg grundsätzlich vorhanden, allerdings gehen die Preisvorstellungen der Verkäufer häufig an den finanziellen Möglichkeiten potenzieller Käufer vorbei. Besonders gefragt sind aktuell Objekte mit einem Kaufpreis unterhalb der 500.000 Euro – Marke. Ältere Immobilien oder Objekte mit großzügigem Grundstücksanteil stoßen aktuell eher auf geringeres Käuferinteresse. Besonders gefragt sind Immobilien, bei denen – abgesehen von üblichen Schönheitsrenovierungen – keine größeren oder schwer kalkulierbaren Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich sind. Käufer legen zunehmend Wert auf Planungssicherheit und einen guten Objektzustand. Der Markt für Neubauimmobilien zeigt sich aktuell verhalten. Hohe Grundstückspreise in Kombination mit steigenden Baukosten und begrenzten Fördermöglichkeiten dämpfen das Interesse. Diese Faktoren erschweren nicht nur privaten Bauherren den Zugang zum Neubau, sondern bremsen auch Bauträger aus. Angesichts schwer kalkulierbarer Baukosten, langer Garantiefristen und hoher energetischer Anforderungen zeigen sich viele Bauträger nach wie vor zurückhaltend bei ihren Projektplanungen. Die Preisentwicklung im Neubaubereich bleibt auf hohem Niveau weitgehend stabil.