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Flächenumsatz in Köln übertrifft Vorjahreswert deutlich

Gefragte Objekte in zentraler Lage sind weiterhin Mangelware

Köln, 09.07.2025

Der Kölner Bürovermietungsmarkt hat ein starkes erstes Halbjahr 2025 verzeichnet: Mit einem Flächenumsatz von 107.500 m² wurde der Vorjahreszeitraum um 39 Prozent übertroffen, wozu besonders das erste Quartal mit einem Ergebnis von 70.000 m² beigetragen hat. Nicht erreicht wurden jedoch die langjährigen Durchschnittswerte; so wurde das Fünfjahresmittel um 15 Prozent und das Zehnjahresmittel um 28 Prozent verfehlt.

„Mit dem Flächenumsatz des ersten Halbjahres befinden wir uns auf Kurs, unsere Prognose von 220.000 m² für das Gesamtjahr zu erreichen“, sagt Knut Kirchhoff, Niederlassungsleiter JLL Köln. Ausschlaggebend waren vor allem die Anmietungen des Jobcenters Köln: Linksrheinisch wird die Einrichtung in die Vitalisstraße 310-316 und rechtsrheinisch in das „Düxx“ in der Siegburger Straße 239-241 in Messe/Deutz ziehen. Neu hinzugekommen ist im zweiten Quartal St. Oberholz mit 4.200 m² im „Dom Quartier“ in der City. Letztere war mit 31.400 m² der gefragteste Teilmarkt, knapp vor Ehrenfeld/Braunsfeld mit 29.300 m². Aktivste Branche war die öffentliche Verwaltung mit 32.100 m², ebenfalls maßgeblich bestimmt durch das Jobcenter. Unternehmensbezogene Dienstleister steuerten 18.500 m² bei.

„Der Kölner Bürovermietungsmarkt wird von vielen unterschiedlichen Entwicklungen geprägt“, so Kirchhoff. „Einerseits ist die Nachfrage eher zurückhaltend, was vor allem auf die anhaltend komplexe Gemengelage aus wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen zurückzuführen ist.“ Die erfolgten Anfragen verteilen sich dabei über alle Größenklassen hinweg – sowohl die Vergrößerung der Flächen aufgrund von Unternehmenswachstums als auch die Verkleinerung bei gleichzeitiger qualitativer Verbesserung, beobachtet Kirchhoff. „Prozesse zögern sich allerdings lange hin, da Nutzer hohe Anforderungen haben: Sie wünschen sich maximale Flexibilität und dementsprechend kurze Mietlaufzeiten. Flächen sollen modern und nachhaltig sein sowie wichtige Benefits wie Klimaanlagen und E-Ladesäulen bieten. Bereits kleine Abzüge können Anmietungen im Weg stehen.“

Gleichzeitig mangele es an Flächen in zentraler Lage sowie an Bauaktivität, so Kirchhoff. „Nachschub befindet sich zwar in Entwicklung, jedoch in deutlich zu geringem Umfang. Langfristig könnte das negative Auswirkungen auf die Entscheidung von Nutzern für Köln als Standort haben.“

Unterdessen hat die Leerstandsquote seit dem Vorjahresquartal um 110 Basispunkte auf nunmehr 4,6 Prozent zugelegt – damit kann Köln nach wie vor den geringsten Wert der sieben Immobilienhochburgen vorweisen. Auch die Spitzenmiete entspricht mit weiterhin 32,50 Euro/m² dem geringsten Wert im Metropolenvergleich.