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Frankfurter Investmentmarkt zwischen Zurückhaltung und wachsender Angebotslage

Frankfurt am Main, 06.10.2025
Manuel Backfisch
  • Transaktionsvolumen nach neun Monaten bei rund 331 Mio. Euro
  • Spitzenrendite für Büroimmobilien stabil bei 4,95 Prozent, Investoren fokussieren sich auf Core-Assets
  • Umfangreiche Angebotslage könnte zum Jahresende und Anfang 2026 neue Marktimpulse bringen

Der gewerbliche Investmentmarkt Frankfurt, inklusive Eschborn und Offenbach-Kaiserlei, verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2025 ein Transaktionsvolumen von rund 331 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von etwa 69 Prozent gegenüber dem Vorjahr und liegt rund 88 Prozent unter dem 15-jährigen Durchschnitt. Im dritten Quartal wurden 192 Millionen Euro umgesetzt.

Manuel Backfisch MRICS, Geschäftsführer bei Colliers, kommentiert: „In den ersten neun Monaten des Jahres wurden am Frankfurter Investmentmarkt insgesamt 17 Transaktionen registriert, darunter sieben mit einem Volumen von über 20 Millionen Euro. Büroimmobilien stellten mit einem Anteil von 82 Prozent die dominierende Assetklasse dar und entsprachen damit dem langjährigen Durchschnitt. Zu den größten Transaktionen des dritten Quartals zählten unter anderem der Verkauf des Lighttower im Ostend mit einem Volumen von über 30 Millionen Euro sowie die Liegenschaft Lahnstraße 60, deren geplante Umwandlung in Wohnen verdeutlicht, dass Umnutzungen in Frankfurt an Bedeutung gewinnen und keine Einzelfälle mehr darstellen.“

Spitzenrendite stabil – Umfeld bleibt herausfordernd

Die Spitzenrendite für Büroimmobilien in Frankfurter A-Lagen liegt weiterhin stabil bei 4,95 Prozent. Das Finanzierungsumfeld ist zwar planbarer geworden, bewegt sich aber nach wie vor auf erhöhtem Niveau. Institutionelle Investoren bleiben entsprechend risikoavers und fokussieren sich auf Core-Assets. Eine aktuell moderate Inflation unterstützt stabile Mieten und Cashflows, während gestiegene Bau- und Finanzierungskosten Value-Add- sowie Entwicklungsstrategien erschweren und insbesondere Non-Core-Assets unter Druck setzen.

Fazit und Ausblick

„Wie der deutsche Investmentmarkt insgesamt befindet sich auch der Frankfurter Markt weiterhin in einer Transformationsphase, die von Zurückhaltung auf der Käuferseite geprägt ist, gleichzeitig aber eine umfangreiche Angebotslage bereithält. Während großvolumige Abschlüsse bislang ausbleiben, befinden sich mehrere Deals in fortgeschrittenen Prozessen. Besonders bei prominenten Bürotürmen wie dem Westend Duo oder dem Opernturm wird entscheidend sein, wie sich die Nachfrage positioniert und ob daraus neue Impulse für den Markt entstehen. Trotz bestehender Herausforderungen bietet das aktuelle Umfeld Chancen für Investoren mit klarer Strategie. Die Vielzahl laufender Vermarktungen könnte zum Jahresende und zu Beginn des Jahres 2026 für zusätzliche Dynamik sorgen“, so Backfisch abschließend.