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Goldbeck und die Technische Universität Dresden feiern Richtfest für das Smart Mobility Lab in Hoyerswerda

Gemeinsam mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer feierten Vertreterinnen und Vertreter der Technischen Universität Dresden und des europaweit tätigen Bau- und Dienstleistungsunternehmens Goldbeck am 15. Oktober das Richtfest für das Smart Mobility Lab in Hoyerswerda. Kernstück des von Goldbeck realisierten Projekts ist eine rund 42 Meter hohe Halle, die als Reallabor für automatisiertes Fahren und Fliegen genutzt wird.

Hoyerswerda, 16.10.2025
Feierlichkeiten zum Richtfest des SML: Jan-Hendrik Goldbeck, geschäftsführender Gesellschafter Goldbeck GmbH, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, TUD-Rektorin Prof.in Ursula Staudinger, Torsten Ruban-Zeh, Oberbürgermeister der Stadt Hoyerswerda, Udo Witschas, Landrat des Landkreises Bautzen und Prof. Günther Prokop, Professur für Kraftfahrzeugtechnik an der TUD (v.l.n.r.).

Das Richtfest ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Eröffnung im Jahr 2027. Der Bau des Smart Mobility Lab startete im Januar dieses Jahres. Kernstück des Smart Mobility Lab ist eine Drohnenflughalle mit einer Gesamtfläche von 11.200 m². In der Halle erstreckt sich ein Reallabor für automatisiertes Fahren und Fliegen über 100 mal 100 Meter bei einer Höhe von 40,5 Metern.  Darin werden Teams der TU Dresden automatisierte Mobilität unter realitätsnahen Bedingungen erforschen und erproben. Darüber hinaus realisiert Goldbeck über 6.500 m² Fläche für Labore und Werkstätten, 3.400 m² Bürofläche sowie circa 9.000 m² Außenversuchsfläche.  Diese bietet unter anderem eine 75 mal 75 Meter große Fahr- und Landefläche für weitere Tests im Bereich autonomes Fahren und Fliegen.

Forschung und Testbetrieb für automatisierte Mobilität

Für die TU Dresden stehen die wissenschaftliche Exzellenz und der Wissenstransfer im Vordergrund: TUD-Rektorin Prof.in Ursula Staudinger betonte die Bedeutung des Vorhabens: „Das heutige Richtfest für das Smart Mobility Lab markiert einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg, den Strukturwandel im Rahmen des TUD Campus Lausitz aktiv mitzugestalten – hin zu einer Region, die für Spitzenforschung und technologische Innovation steht. Mit dem SML entsteht eine europaweit einzigartige Forschungsplattform, die Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenführt – ganz im Sinne unseres Selbstverständnisses als The Collaborative University: im Miteinander erfindungsreich, engagiert und transformativ. Hier werden zukunftsweisende Technologien für die automatisierte und vernetzte Mobilität der Zukunft entwickelt, erprobt und in die Anwendung gebracht – vom Straßenverkehr bis zum autonomen Flug. Das SML steht exemplarisch für unser Verständnis einer Universität für das 21. Jahrhundert, die interdisziplinäre Spitzenforschung mit Anwendungsnähe und einem Gewinn für die Gesellschaft verbindet.“

Die Halle weist eine Höhe von rund 42 Metern auf und dient als Reallabor für automatisiertes Fahren und Fliegen. Copyright: TUD / André Wirsig

Komplexes Dachtragwerk im Fokus

Eine besondere ingenieurstechnische Herausforderung ist das Dachtragwerk der stützenfreien Halle. Die bis zu zehn Meter hohen und 100 Meter langen Stahlbinder für die Drohnenflughalle wurden in der Lausitz vorgefertigt, für den Transport zerlegt und vor Ort wieder zusammengesetzt. Ihre Montage erforderte angesichts der Größe der Stahlbinder ein speziell ausgearbeitetes Konzept sowie drei Großkrane mit bis zu 56 Metern Ausladung – unter Berücksichtigung von Windlasten und Kippmomenten.

„Mit dem Smart Mobility Lab zeigen wir, wie sich durch systematisiertes Bauen Forschungsinfrastruktur schneller realisieren lässt“, betont Jan-Hendrik Goldbeck, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens. „Vorfertigung, präzise Montage und ein integriertes wasserstoffbasiertes Energiekonzept bringen Qualität, Tempo und Nachhaltigkeit zusammen. Besonders stolz sind wir auf die 100 mal 100 Meter stützenfreie rund 42 Meter hohe Halle – sie eröffnet Forschenden Möglichkeiten, die es in dieser Form kaum gibt .“

Ressourcenschonend in Bau und Betrieb

Goldbeck realisiert die Gebäude dank seiner systematisierten Bauweise materialschonend und emissionsarm. Wesentliche Bauelemente fertigt das Unternehmen industriell in 16 eigenen Werken in Europa vor. Auf der Baustelle vor Ort setzt Goldbeck die Elemente wie in einem Baukastensystem zusammen. Das sorgt außerdem für Wirtschaftlichkeit und ein hohes Tempo beim Bau. Das Projekt umfasst ein zukunftsweisendes Energiekonzept mit Geothermie, Batterie- und Feststoffspeicher, Blockheizkratftwerk, Photovoltaikanlagen und Wasserstoff-Elektrolyse: Überschüssiger Solarstrom wird in Wasserstoff umgewandelt und bei Bedarf wieder in Strom und Wärme an das Gebäude zurückgeführt. So lassen sich Lastspitzen ausgleichen, die Versorgungssicherheit erhöhen und CO₂-Emissionen senken.

Drei Großprojekte für die TU Dresden

Neben dem Smart Mobility Lab realisiert Goldbeck für die TU Dresden zwei weitere Forschungszentren: das Construction Future Lab (CFLab) in Görlitz für digitales Bauen und das Center for Green Circular Economy (CircEcon) im Industriepark Schwarze Pumpe bei Spremberg.