i8 auf dem iCampus im Werksviertel: Münchens erstes Holzhybrid-Bürogebäude startet in den Office-Betrieb
Dänisches Design trifft auf deutsche BauBuche und Werksviertel-Feeling: Nach mehr als fünf Jahren intensiver Vorbereitung und rund zweieinhalb Jahren Bauzeit eröffnet die R&S Immobilienmanagement GmbH Münchens erstes Holzhybrid-Büroobjekt. Das i8 auf dem iCampus im Werksviertel gilt als architektonisches und ökologisches Vorzeigeprojekt – und ist bereits vollvermietet. Die ersten Mieter sind schon eingezogen, die anderen folgen in den nächsten Wochen.
Für Stephan Kahl, Geschäftsführer der R&S Immobilienmanagement GmbH ist das i8 mehr als ein Bürogebäude und Sieger im Rennen um den ersten fertigen Büroholzhybrid dieser Größenordnung in der bayerischen Landeshauptstadt. „Schon beim Eintreten ist das Holz sicht- und spürbar. Die BauBuche, die in Konstruktion und Gestaltung gleichermaßen eine Rolle spielt, verleiht dem Gebäude eine besondere Wärme und ein spezielles Licht. Das i8 atmet – und schafft ein Arbeitsklima, das in München einzigartig ist.“
Münchner Holzbau-Premiere für dänisches Architekturbüro
Das von C.F. Møller Architects entworfene Bürogebäude vereint nachhaltiges Bauen mit innovativer Nutzerarchitektur. Auf rund 21.000 m² finden die Mitarbeiter Arbeitsräume, Rückzugsorte, ein öffentliches Restaurant und eine Green-Building-Atmosphäre, die durch den konsequenten Einsatz von Holz regelrecht sichtbar ist. Obwohl das auf Nachhaltigkeit spezialisierte Architekturbüro aktuell in ganz Europa Holzbauprojekte mit einem Gesamtvolumen von rund 200.000 m² umsetzt, ist das i8 für die Dänen eine Premiere. Es ist der erste Holzhybrid in Deutschland. Mads Mandrup Hansen, Partner bei CF Møller Architects: „Wir erleben gerade, wie der Holzbau wieder auflebt und damit die ganze Branche grundlegend verändert. Inspiriert von der bayerischen Fachwerkarchitektur haben wir ihr einen nordischen Twist gegeben und verbinden so Innovation mit Tradition. Unser Ansatz schafft nachhaltige Holzhybridstrukturen, die nicht nur CO₂ reduzieren, sondern auch gesunde Arbeitsplätze entstehen lassen. Das ist besonders interessant für Unternehmen – sie senden damit eine grüne Botschaft, die zu ihrem Engagement für Mensch und Umwelt passt. Indem wir verstärkt auf Holzbau setzen und ihn mit recycelten Materialien kombinieren, werden wir die gesamte Branche beeinflussen und letztendlich die Baukosten für Holz senken. So wird Holz zur logischen Wahl, wenn wir den Bausektor klimafreundlicher gestalten wollen.“
Das i8 ist nun fast fertiggestellt – und hat eine arbeitsreiche Vorgeschichte. „Was viele nicht sehen: Der Bau eines Holzhybrid-Gebäudes in dieser Größenordnung erfordert jahrelange Vorbereitung. Gemeinsam mit R&S-Geschäftsführer Stephan Kahl bin ich schon vor fast zehn Jahren in die USA und nach Österreich gereist, um internationale Vorbilder zu analysieren und die Grundlagen für ein Projekt wie das i8 zu schaffen“, erklärt Lars Klatte, geschäftsführender Gesellschafter beim ebenfalls mitwirkenden Architekturbüro RKW Architektur+.
Holistisches Bauwerk: Holz lässt innere Werte erkennen
Der Tragwerksplaner Konrad Merz, Partner bei Merz, Kley und Partner Statikbüro, gilt als Holzbaupapst. Obwohl er schon viele Holzhybrid-Projekte begleitet hat, ist das i8 auch für ihn ein Meilenstein: „Holzhybrid-Bauten sind holistische Objekte. Anders als bei klassischen Stahlbetonbauten wird das Tragwerk sichtbar und prägt die Innenräume maßgeblich. Man muss sich schon bei der statischen Planung Gedanken über das spätere Design machen – das macht den Entwurf spannender und anspruchsvoller zugleich.“
Der Baustoff Holz wird so beim i8 zum Identitätsmerkmal: Die verwendete BauBuche stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft in Deutschland, sie speichert mehr als 2.300 Tonnen CO₂. Neben seiner Nachhaltigkeit punktet das i8 mit ästhetischen und funktionalen Details: Die Fassade besteht zu 50 Prozent aus recyceltem End-of-Life-Aluminium und ist in DB601-Grün gehalten – eine Hommage an die Industriegeschichte des Werksviertels und ein Symbol für urbane Kreislaufwirtschaft. Das Atrium als kommunikatives Zentrum sowie flexibel gestaltbare Arbeitszonen folgen den Prinzipien moderner New-Work-Konzepte.
Bereits mit Leben gefüllt: Vollvermietung vor Eröffnung
Dass sich diese Pionierarbeit für den Projektentwickler und Schöpfer des gesamten iCampus auszahlt, zeigt das Interesse der Mieter: Die Interhyp Gruppe zieht auf rund 9.000 m² ein, die FNZ Bank auf 7.300 m². Synopsys hat sich seine 1.600 m² -New-Work-Fläche bereits eingerichtet. Gegen Jahresende kommt ein amerikanischer Technologiekonzern und bezieht die letzten Flächen. Die Arbeiten für die 500 m² große Gastronomiefläche, die von den Münchner Gastro-Geschwistern Portenlänger gemeinsam mit Fabian Huber und Chrisoula Tsabrinou unter der Nice Dining GmbH betrieben wird, laufen auch Hochtouren. „Damit ist das i8 als erstes fertiggestelltes Holzhybrid-Großprojekt Münchens vollvermietet und setzt ein starkes Zeichen für die Zukunft nachhaltiger Büroarchitektur”, sagt Kahl.