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Immofrauen feiern 25-jähriges Bestehen in Frankfurt am Main

06.10.2025
Von links nach rechts: Laura Schmidt aus der Regionalgruppe Rhein-Main, Jutta Heusel, Vorstandsvorsitzende der Frauen in der Immobilienwirtschaft e. V., Iris Schöberl, Schirmherrin VISIONALE 2025, Präsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) und Gründungsmitglied der Immofrauen.

#25in25 Beim Bundeskongress, der VISIONALE  2025, feierten die Frauen in der Immobilienwirtschaft ihr 25-jähriges Jubiläum. Seit Vereinsgründung 2000 hat sich das Netzwerk als feste Größe in der Branche etabliert.  Ausgerichtet von der Regionalgruppe Rhein-Main, trafen sich in Frankfurt vom 25. bis 27. September 2025 Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland.  

„Ich bin sehr stolz, dass wir in diesem Jahr das 25-jährige Jubiläum der Immofrauen feiern“, sagt Jutta Heusel, Vorstandsvorsitzende der Frauen in der Immobilienwirtschaft e. V., zur Eröffnung der VISIONALE 2025. Anlass, um auf die Anfänge und die Entwicklung des Vereins zurückzublicken: „Ursprünglich wurde die Idee eines Netzwerks für Frauen in der Immobilienwirtschaft belächelt. 25 Jahre später ist unser Verein notwendiger denn je: Es gibt immer noch wenige Frauen in Top-Positionen, da eine unzureichende Kinderbetreuung die Karriere in Führungspositionen weiterhin ausbremst. Hingegen sind Frauen im mittleren Management gut etabliert. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir durch ein stärkeres Branding eine noch größere Sichtbarkeit erzielen und die Fachkompetenz unseres Netzwerks vermehrt angefragt wird.“

Die Schirmherrin der diesjährigen VISIONALE, Iris Schöberl, Präsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) und Gründungsmitglied der Immofrauen, bekräftigt in ihrer Keynote: „Ingeborg Warschke war mit ihrer Idee, ein solches Netzwerk zu gründen, sehr vorausschauend. Aus zehn Gründerinnen sind 1.600 Mitglieder geworden – Frauen haben die Immobilienbranche sichtbar verändert. Dennoch: 2025 sitzen Frauen in weniger als jedem vierten Führungssessel – obwohl Vielfalt nachweislich erfolgreicher macht und wir gleichzeitig weiterhin weibliche Role-Models brauchen. Um langfristig eine Gleichstellung von Frauen im Beruf zu erreichen, plädiere ich für eine zeitlich begrenzte Frauenquote von etwa 20 Jahren. Das ist nicht nur gerecht, sondern gebietet auch die ökonomische Vernunft.“

Zehn Frauen mit einer starken Vision
Ausgehend von einer kleinen Gruppe hat sich der Verein zu einem professionellen Netzwerk mit regionaler Vielfalt entwickelt und sich als feste Größe in der deutschen Immobilienbranche etabliert. Er dient als Plattform für Austausch, Weiterbildung und gegenseitige Unterstützung – und ist damit weit mehr als nur ein berufliches Netzwerk. Der Verein ist mit 1.600 Mitgliedern in 16 Regionen präsent und auf den wichtigsten Branchenevents, der EXPO REAL und der MIPIM in Cannes, vertreten. Junge Akademikerinnen werden über den jährlich verliehenen Ingeborg-Warschke-Nachwuchsförderpreis an die Immofrauen herangeführt.

Die Idee entstand aufgrund der persönlichen Erfahrung von Gründerin Ingeborg Warschke, die die männliche Dominanz in der Immobilienbranche und den fehlenden Austausch unter Kolleginnen monierte. Sie suchte Mitstreiterinnen, die gemeinsam mit ihr bereit waren, etwas zu bewegen und den Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft e. V. ins Leben zu rufen. Das geschah am 23. August 2000 in Frankfurt am Main. Der Verein bestand damals aus zehn Gründungsmitgliedern. Beate Stollenwerk, eine Mitstreiterin der ersten Stunde, erinnert sich an gemeinsame Geschäftsreisen nach London, wo sie an Veranstaltungen für Frauen teilnahmen, während hierzulande das „Old Boys Network“ ohne Frauen Realität war.

Von den Wurzeln zur Vision
Zur Jubiläumsveranstaltung hat die Regionalgruppe Rhein-Main ein prall gefülltes Programm zusammengestellt. Als Austragungsort spielte Frankfurt eine besondere Rolle. Etwa bei der Betrachtung des Büroimmobilienmarkts, dem Blick auf die Stadtentwicklung sowie bei den zehn Führungen, die es den Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland ermöglichten, die Region besser kennenzulernen. Fachvorträge und Workshops für Frauen flankierten das Programm. Die VISIONALE fand wieder mit Unterstützung zahlreicher Partner und Sponsoren statt.

Das diesjährige Motto „Von den Wurzeln zur Vision“ zog sich als roter Faden durchs Programm. Die zentralen Themen ESG, digitale Transformation, Gesundheitsimmobilien, Wohnen und die Zukunft der Hotellerie wurden von der Entstehung bis ins Jahr 2050 in unterschiedlichen Formaten beleuchtet – wie etwa im Eröffnungspanel, das Prof. Dr. Thomas Beyerle, Hochschule Biberach, moderierte. Die Fachgruppe Innovation der Immofrauen tauschte sich bei einem interaktiven Flipchart mit Anwesenden aus. Dagegen konnten die Teilnehmerinnen des World Café mit den Expert:innen, die die „Patenschaft“ eines Themas innehatten, kontrovers diskutieren und unterschiedliche Zukunftsperspektiven entwickeln. Übergreifend ließ sich daraus ableiten:   Digitalisierung und Künstliche Intelligenz etablieren sich über 2050 hinaus. Um Innovationen zu ermöglichen und die Branche zukunftsfähig aufzustellen, erfordert es mehr Transparenz und digitale Schnittstellen oder beispielsweise beim Wohnen eine stärkere Deregulierung. Visionen brauchen Raum zur Umsetzung, Verantwortliche und Budget.