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Internationale Unternehmen sind entscheidender Treiber deutscher Büromärkte

Die meiste Fläche mieteten seit 2000 Firmen aus den USA, Großbritannien und Frankreich an

Frankfurt am Main, 14.08.2025

Internationale Unternehmen sind ein zentraler und stabiler Faktor für die Nachfrage auf dem deutschen Bürovermietungsmarkt. Seit Beginn dieses Jahrtausends entfielen 29 Prozent des Flächenumsatzes in den sieben größten deutschen Städten auf Anmietungen durch Firmen mit Hauptsitz im Ausland. Seit 2021 ist der jährliche Anteil allerdings zurückgegangen, ergibt die aktuelle Analyse „Bedeutung internationaler Unternehmen für den deutschen Büromarkt“ des Immobilienberatungsunternehmens JLL.

Für die Auswertung hat JLL Anmietungen der öffentlichen Verwaltung exkludiert und Datensätze mit unbekannten Herkunftsinformationen aussortiert. Für die Auswertung herangezogen wurden 13.110 Abschlüsse mit einer Gesamtfläche von rund 41,9 Millionen m² im Zeitraum von 2000 bis 2024, wovon 3.678 Abschlüsse und insgesamt 11,9 Millionen m²auf internationale Nutzer entfallen. Den bedeutendsten Einfluss haben Unternehmen aus den USA. Auf sie entfielen rund 13 Prozent des gesamten Flächenumsatzes in den sieben Metropolen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart). Damit sind US-Konzerne für mehr als ein Drittel der gesamten internationalen Nachfrage verantwortlich. Mit deutlichem Abstand folgen Unternehmen aus Großbritannien, Frankreich und der Schweiz.

Unternehmensbezogene Dienstleister führen im Branchenvergleich klar das Feld an

„Die starke und kontinuierliche Nachfrage internationaler Konzerne ist ein wichtiger Stabilitätsanker für die deutschen Büromärkte“, sagt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. „Ihre Investitions- und Expansionsentscheidungen unterstreichen die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland und sorgen für eine breite Diversifizierung der Nachfragestruktur, was die Märkte insgesamt resilienter macht.“

Unternehmensbezogene Dienstleister, hierunter besonders Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Beratungen, nehmen mit mehr als einem Viertel des Büroflächenumsatzes internationaler Unternehmen eine führende Position ein. Gemeinsam mit den Sektoren Industrie und EDV, die stark von großen Technologieunternehmen geprägt sind, summieren sich diese drei Branchen auf 57 Prozent des Gesamtumsatzes internationaler Unternehmen.

München und Frankfurt sind bei internationalen Unternehmen besonders gefragt

Unter den deutschen Metropolen ist München der gefragteste Standort für ausländische Firmen. Deren Anteil am Flächenumsatz lag hier im Betrachtungszeitraum bei 43 Prozent. Die bayerische Landeshauptstadt zieht vor allem Technologie- und Industrieunternehmen an. Frankfurt am Main profitiert dagegen stark von internationalen Banken und Finanzdienstleistern, während Berlin insbesondere für Technologie-Start-ups und etablierte Tech-Konzerne aus dem Ausland attraktiv ist. In Stuttgart und Köln ist der Anteil internationaler Unternehmen bei der Neuanmietung hingegen deutlich niedriger.

„Internationale Unternehmen legen bei der Standortwahl oft besonderen Wert auf hochwertige, moderne und nachhaltige Büroflächen in zentralen Lagen. Sie fungieren damit auch als Treiber für die Qualitätsentwicklung im deutschen Bürogebäudebestand“, erklärt Miguel Rodriguez Thielen, Head of Office Leasing JLL Germany. „Diese Nachfragegruppe wird auch zukünftig eine entscheidende Rolle für die Dynamik an den deutschen Topstandorten spielen.“