Investmentmarkt für Gesundheitsimmobilien Deutschland zeigt moderate Aktivität im dritten Quartal
- Transaktionsvolumen steigt auf 1,1 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen 2025 – Plus von 153 Prozent gegenüber dem Vorjahr
- Großtransaktionen blieben im dritten Quartal aus – Gesamtjahresentwicklung jedoch deutlich positiv
- Spitzenrendite (Nettoanfangsrendite) für Pflegeheime weiterhin stabil bei 5,4 Prozent
Der deutsche Gesundheitsimmobilienmarkt zeigte sich im dritten Quartal 2025 stabil, wenn auch weiterhin zurückhaltend. Trotz des Ausbleibens großvolumiger Transaktionen im Sommerquartal stieg das Gesamtvolumen in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich auf rund 1,1 Milliarden Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 153 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
Mit 586 Millionen Euro (plus 223 Prozent) erzielten Pflegeheime mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens. Einrichtungen für Betreutes Wohnen folgten mit rund 187 Millionen Euro (plus 159 Prozent), gefolgt von Rehakliniken und Krankenhäusern mit 163 Millionen Euro (plus 60 Prozent). Immobilien für die ambulante Gesundheitsversorgung verdoppelten ihr Volumen auf 135 Millionen Euro.
„Der Markt bewegt sich weiterhin auf einem stabilen Fundament. Die gestiegenen Anforderungen an Betreiberqualität und ESG-Kriterien führen jedoch zu längeren Prüfprozessen und einem selektiveren Investitionsverhalten“, erklärt Marco Schnell, Head of Investment Advisory Services bei CBRE.
„Die Spitzenrenditen innerhalb der Assetklasse zeigen sich seit einem Jahr unverändert“, ergänzt Marcus Max, Associate Director Valuation Advisory Services bei CBRE.
Ausblick auf die weitere Entwicklung
„Die Bundesregierung steht weiterhin vor der anspruchsvollen Aufgabe, ihre Reformvorhaben in konkrete Verbesserungen für den Pflege- und Gesundheitssektor zu überführen. Fortschritte bei der Digitalisierung und strukturelle Anpassungen sind wichtige Schritte. Doch ohne eine tiefgreifende Reform der Finanzierung des gesamten Sozialsystems und eine nachhaltige Lösung für den zunehmenden Fachkräftemangel bleibt die Gefahr eines systemischen Kollapses bestehen“, warnt Anna Maria Burrichter, Senior Analyst bei CBRE.
Pflegeheime gelten weiterhin als stabiles Fundament des Marktes. Gleichzeitig gewinnt das Segment Seniorenwohnen zunehmend an Dynamik. „Neben klassischen Betreiberkonzepten gewinnen serviceorientierte Modelle mit alternativen Vertragsformen wie Einzelvermietung der Wohnungen und Managementvertrag mit einem Dienstleister an Bedeutung“, so Max.
Auch Rehabilitationskliniken sowie Immobilien für die ambulante Gesundheitsversorgung rücken stärker in den Fokus der Investoren. „Der Markt bietet weiterhin großvolumige Portfolios, die insbesondere auf das Interesse von internationalen Investoren stoßen könnten“, sagt Schnell.
Transaktionsvolumen am Gesundheitsimmobilieninvestmentmarkt
