Investoren erwarten eher steigende Preise – ESG-Sorgen nehmen ab
Bestandsimmobilien werden wieder zunehmend als lohnende Anlage bewertet. Das zeigt die jüngste Befragung von 3.000 privaten und gewerblichen Eigentümern sowie Investoren, die exklusiv vom Investmentmaklerhaus SCHICK IMMOBILIEN durchgeführt wurde. Der nun vorgestellte Wohninvestment-Index, der zentrale Umfrageergebnisse zur Stimmung am Markt bündelt, zeigt eine stabile und optimistische Stimmung, trotz gestiegener Zinsen im ersten Halbjahr 2025 und regulatorischer Unsicherheiten. Wohninvestment-Index zeigt positives Bild trotz Zins- und Mietrechtssorgen Aktuell liegt der Wohninvestment-Index bei 54,8 und damit im leicht positiven Bereich der Skala, die sich im Bereich von 0 (absolut pessimistische Stimmung) bis 100 (absolut optimistische Stimmung) bewegt. „Auch wenn die Zinsen in den vergangenen Monaten leicht gestiegen sind und die Erwartung vieler Investoren an die neue Bundesregierung bisher enttäuscht wurde, sehen wir eine anhaltende Zuversicht am Markt, die wohl auch in den kommenden Monaten anhalten und ausgebaut werden wird“, äußert sich Jürgen Michael Schick, CEO von SCHICK IMMOBILIEN und Herausgeber des Zinshausmarktberichts für Deutschland und Berlin. |
Weniger als 20 Prozent der Befragten erwarten sinkende Preise Etwa 80 Prozent der Befragten erwarten gleichbleibende oder steigende Preise, so das zentrale Ergebnis des aktuellen Wohninvestment-Barometers. Nur etwa jeder fünfte Befragte geht von sinkenden Kaufpreisen aus. „Noch sind die Kaufpreise in Deutschland stabil. Immer mehr Marktakteure rechnen aber mit einem Anziehen der Preise. Die Investoren sind bereit für einen Aufschwung. Nun ist die Politik gefragt, dieses positive Momentum nicht durch falsche Signale zu gefährden“, fasst Jürgen Michael Schick zusammen. |
44 Prozent wollen Bestand halten – nur jeder Vierte will verkaufen Während weiterhin etwa 56 Prozent der Befragten in den nächsten zwölf Monaten weitere Objekte ankaufen wollen, steht für knapp 44 Prozent der befragten Eigentümer und Investoren die Bestandshaltung und -entwicklung im Fokus. Lediglich knapp 25 Prozent der Umfrageteilnehmer fokussieren sich auf den Verkauf von Objekten. „Die Ergebnisse bestätigen, dass Investoren weiterhin aktiv ihr Portfolio entwickeln und langfristig auf stabile Bestände setzen. Diese anhaltend hohe Kaufbereitschaft unterstreicht das Vertrauen in den Wohnimmobilienmarkt“, kommentiert Jürgen Michael Schick. |
Investoren reagieren negativ auf geplante Mietrechtsänderungen Auffällig ist, dass die geplanten Änderungen der neuen Bundesregierung im Mietrecht insgesamt auf eine starke Ablehnung stoßen. Rund 70 Prozent der Befragten bewerten die Vorhaben als schlecht oder sogar sehr schlecht. Nur etwa ein Viertel (25,47 Prozent) hat eine neutrale Einschätzung. „Die Ergebnisse verdeutlichen die große Sorge vor weiteren regulatorischen Eingriffen. Gerade angesichts der angespannten Marktlage muss das ein Alarmsignal für die Bundesregierung sein. Mehr Regulierung im Mietrecht schafft keine einzige neue Wohnung, sondern verschärft bestehende Probleme“, kommentiert Jürgen Michael Schick. |
Wohnungsbaupolitik stößt auf verhaltene Zustimmung Die Pläne der neuen Koalition in Sachen Wohnungsbau werden etwas positiver bewertet, wenngleich auch hier Skepsis vorherrscht. Fast die Hälfte der Befragten (45,71 Prozent) nimmt eine neutrale Haltung ein. Knapp 35 Prozent bewerten die angekündigten Maßnahmen negativ oder sehr negativ. Immerhin fast ein Fünftel (19,05 Prozent) erkennt positive Impulse. „Die verhaltene Zustimmung beim Wohnungsbau zeigt, dass gute Ansätze allein nicht ausreichen. Die Bundesregierung muss jetzt konkret liefern. Ein vager ,Bauturbo‘ auf dem Papier schafft noch keinen dringend benötigten Wohnraum“, so Schick. |
Mietrecht wird zum Risiko, ESG-Sorgen beruhigen sich Die Regierungspläne zur Verschärfung des Mietrechts entwickeln sich im aktuellen Wohninvestment-Barometer von SCHICK IMMOBILIEN zum größten Investitionsrisiko – 85 Prozent der Befragten sehen das aktuell so. Im Vergleich zur Vorjahresumfrage ist das ein Anstieg von etwa 16 Prozentpunkten. Zugleich beruhigt sich die zuvor dominierende Sorge um ESG und energetische Sanierungen. Der Wert sank spürbar auf 50 Prozent (Vorjahr: knapp 69 Prozent). „Das Ergebnis ist ein eindeutiges Warnsignal an die Bundesregierung und das neue Bauministerium. Mietrechtsverschärfungen sind kein politischer Erfolg, sondern ein Risiko für die dringend nötigen Investitionen in den Wohnungsmarkt. Die hohe Verunsicherung der Investoren zeigt, dass regulatorische Eingriffe dringend auf den Prüfstand gehören“, kommentiert Jürgen Michael Schick. |