Logistikimmobilienmarkt: Leerstandsquote steigt 2025 nur leicht an
Leipzig/Halle, Dresden/Chemnitz und Duisburg/Niederrhein verzeichnen höchste Leerstandsquoten in Deutschland
Die etablierten Logistikregionen erweisen sich als resilient. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der deutschlandweiten Leerstandsquoten durch die Logivest. Basierend auf den eigenen Researchdaten analysiert der ganzheitliche Logistikimmobilienberater regelmäßig den Logistikimmobilienmarkt. Im Fokus standen dieses Mal die Leerstände in den 24 Top-Logistikregionen. Auch wenn die Leerstandsquote bis zum Ende des dritten Quartals 2025 bundesweit um 0,3 Prozentpunkte leicht angestiegen ist, zeigen sich die Logistikregionen robust.
„Aktuell gehen wir von einem Leerstand von rund 4,5 Prozent innerhalb der 24 Top-Logistikregionen aus. Angesichts der aktuellen Lage und der vielerorts angespannten Situation, ist der nur minimale Anstieg durchaus ein Zeichen für die Resilienz des Logistikimmobilienmarktes“, so Kuno Neumeier, CEO der Logivest Gruppe.
In der Region Donau, die geprägt ist von einem starken Automotive-Cluster, sanken die Leerstände gemessen an den Quadratmetern. Unter anderem setzte der Bau der BMW-Batteriefabrik in Irlbach-Straßkirchen den Impuls mit deutlich positiven Effekten für den Logistikimmobilienmarkt, die bis nach München ausstrahlen. Auch in der Region München haben sich die Leerstände auf 230.000 m² reduziert, allerdings trifft hier die konstant hohe Nachfrage auf ein zunehmend knappes Angebot an modernen Logistikflächen. In der Kölner Bucht ist die Nachfrage 2025 konstant, sodass die Leerstände von über 500.000 m² auf circa 400.000 m² reduziert werden konnten. Die robuste Nachfrage wird getrieben von Handel und E-Commerce – zunehmend auch aus dem asiatischen Raum
Die Top-Regionen Duisburg/Niederrhein und Leipzig/Halle, die in puncto Neubauvolumen immer im vorderen Drittel liegen, verzeichnen hingegen weiterhin steigende Leerstände. Duisburg führt das Ranking mit 765.000 m² an, kann aber zumindest knapp 0,6 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent gutmachen. Grund dafür sind auch Neubauprojekte in 2025, welche das Gesamtvolumen in der Region weiter erhöht haben. Insgesamt sind es jedoch die älteren Bestandbauten, die den Leerstand ausmachen. Auch Leipzig mit vermehrten Neubauaktivitäten weist 2025 nochmals knapp 100.000 m² mehr freie Logistikflächen auf als noch 2024 und steht damit mit 6,4 Prozent an der Spitze der Leerstandsquoten. Hier überwiegt das Angebot an modernen, nachhaltigen Logistikflächen, die in den vergangenen beiden Jahren spekulativ gebaut wurden.
Das Saarland folgt mit rund 6,3 Prozent freien Flächen – hier ist die Nachfrage verhalten und insgesamt auch eine geringe Neubauaktivität zu verzeichnen. Eine mögliche Ursache könnte die bevorstehende Schließung des Ford-Werkes sein, die die Nachfrage bei den ansässigen Automobilzulieferern dämpft. Allerdings könnte hier der stark vertretene Defence-Sektor für Kompensation sorgen. Den niedrigsten Leerstand mit lediglich 1,2 Prozent verzeichnet die Region Nürnberg. Hier wurden in den vergangenen Jahren wenig Logistikimmobilien-Neubauten für den freien Markt entwickelt und kaum neue Fläche für Logistikimmobilien ausgewiesen. Die konstant hohe Nachfrage führt in Folge zu einer minimalen Leerstandsquote.
„Moderne Neubauten befinden sich stärker denn je im Wettbewerb mit Bestandsbauten. Sowohl das Preisgefüge als auch die Qualität sind angesichts des Angebotsüberhangs mancherorts ausschlaggebende Faktoren für die Vermietung“, so Neumeier.
