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Midstad lobt Mehrfachbeauftragung für das zukünftige städtebauliche Ensemble an der Tauentzienstraße 19–20 in Berlin aus

Berlin, 11.09.2025

Midstad startet ein kooperatives Mehrfachbeauftragungsverfahren für die Entwicklung eines gemischt genutzten Gebäudeensembles an der Tauentzienstraße 19–20 in Berlin. Ziel ist es, an dieser prominenten Stelle Berlins ein städtebaulich wie funktional starkes Konzept zu realisieren. Das Projekt wird damit die derzeit bestehende Lücke zum KaDeWe schließen und die Attraktivität und Aufenthaltsqualität an dieser Stelle wieder herstellen und noch wertvoller machen. Dazu soll das bestehende Gebäude in der Tauentzienstraße 19 von einem rein auf Einzelhandel ausgerichteten Objekt in ein multifunktionales Haus mit Handelsflächen, innovativen Bürokonzepten, Gastronomie, Fitness- und Gesundheitsangeboten sowie einer Multifunktionshalle für Kultur- und Sportveranstaltungen umgewandelt werden. Die Transformation des Hauses findet im laufenden Betrieb statt. Das benachbarte Gebäude in der Tauentzienstraße 20 – ehemals Sitz des Schuheinzelhändlers Leiser – soll durch einen Neubau in das neue Konzept integriert werden. Auch hier sind Einzelhandel, Büros und Gastronomie vorgesehen. Hierdurch soll ein gemischt genutztes Ensemble mit hoher städtebaulicher Qualität entstehen, das die Tauentzienstraße an dieser prominenten Stelle neu definiert und damit einen Beitrag leistet, seine Umgebung als lebendigen Stadtraum zu stärken. „Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg begrüßt das Mehrfachbeauftragungsverfahren an der Tauentzienstraße ausdrücklich. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der City West. Mit dem geplanten Ensemble wird nicht nur eine städtebauliche Lücke geschlossen, sondern auch die Vielfalt der Nutzungen gestärkt. Handel, Arbeit, Gastronomie sowie Kultur- und Freizeitangebote sollen künftig an einem Ort zusammenkommen und die Attraktivität dieses zentralen Standorts für Berlinerinnen und Berliner wie auch für Gäste unserer Stadt erhöhen. Wir freuen uns auf die eingereichten Entwürfe und sind gespannt auf die Ideen, die zur weiteren Belebung der City West beitragen werden“, so Bezirksstadtrat Tobias Dollase.

Ziel der Entwurfsaufgabe ist ein gemeinsames Fassadenkonzept für beide Gebäude, die dem Ort gerecht wird, Identität stiftet und zugleich die funktionalen Anforderungen der zukünftigen Nutzungen berücksichtigt. Darüber hinaus sind Themen wie Adressbildung, Erschließung, Eingangssituationen, Vordächer sowie die Verankerung im Stadtraum zentrale Bestandteile des Entwurfsauftrags.

Das Verfahren startete mit der Ausgabe der Unterlagen am 4. August 2025. Die finalen Entwürfe sind bis zum 17. Oktober 2025 einzureichen. Die abschließende Entscheidung des Beurteilungsgremiums ist für den 31. Oktober 2025 vorgesehen. Im Vorfeld der Jurysitzung ist eine öffentliche Abschlusspräsentation geplant, die es der Öffentlichkeit ermöglicht, sich vorab über das Bauvorhaben zu informieren und sich einzubringen.

Teilnehmende Büros

Für die Mehrfachbeauftragung konnte Midstad vier international renommierte Architekturstudios gewinnen:

  • UNStudio (Amsterdam)
  • Herzog & de Meuron (Basel)
  • Holger Meyer Architekten (Frankfurt am Main)
  • Heatherwick Studio (London)

Verfahrensstruktur und Zeitplan

Das Verfahren ist nicht anonym, die teilnehmenden Büros wurden vorab mit den Verantwortlichen des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg abgestimmt und anschließend von Midstad eingeladen. Die Bewertung der eingereichten Beiträge erfolgt anhand eines Kriterienkatalogs, dessen Bestandteile gleichrangig gewichtet sind. Im Fokus stehen dabei die städtebauliche Konzeption und die architektonische Qualität der Entwürfe, ebenso wie die äußere Erschließung, die Gestaltung der Eingangssituationen und die Einbindung in den Stadtraum. Weitere zentrale Bewertungskriterien sind die Wirtschaftlichkeit des Konzepts, dessen Nachhaltigkeit sowie die technische Realisierbarkeit. Zudem wird die Verwendbarkeit des Bestands in die Beurteilung mit einbezogen.

„Unsere Innenstädte werden den Anforderungen unserer Zeit zunehmend nicht mehr gerecht – vor allem aufgrund monofunktionaler Nutzungsstrukturen. Das Aufbrechen dieser monofunktionalen Strukturen durch die Erweiterung zeitgemäßer von den Nutzern nachgefragten Nutzungsformen ist ein elementarer Hebel für eine lebenswerte Innenstadt. Ein häufig vernachlässigter Aspekt in diesem Kontext ist aber auch der Einfluss der Architektur. Genau hier setzen wir mit diesem hochkarätigen Teilnehmerfeld an: Mit dem Ensemble Tauentzienstraße 19–20 wollen wir ein zukunftsfähiges Konzept für urbane Nutzung schaffen – integrativ, wirtschaftlich tragfähig und architektonisch inspirierend”, sagt Dr. Kevin Meyer, Geschäftsführer von Midstad.