ppbIX zeigt zaghafte Erholung des Büromarkts
Die deutsche Wirtschaft kommt weiterhin nicht von der Stelle. Nachdem der Jahresanfang 2025 aufgrund von Vorzieheffekten in Zusammenhang mit den US-Zollplänen noch von einem geringen Wirtschaftswachstum geprägt war, haben sich die Rahmenbedingungen der Wirtschaft im 2. Quartal eingetrübt.
Für das Gesamtjahr 2025 ist nach aktuellen Angaben mehrerer Kredit- und Forschungsinstitute nur mit einem geringen BIP-Wachstum von +0,2 % zu rechnen. Mit Blick auf das zweite Halbjahr hat die Skepsis bezüglich einer nachhaltigen Konjunkturerholung zugenommen. Die generelle Unsicherheit sorgt auch für eine Fortsetzung der Konsumzurückhaltung. Während private und staatliche Konsumausgaben anstiegen, waren Investitionen in Ausrüstungen und Bauten niedriger als im Vorquartal. Demgegenüber hofft man aber beim Baugewerbe aufgrund des Infrastrukturpaketes mittelfristig auf eine Erholung.
Die Büroflächennachfrage blieb vor dem Hintergrund der konjunkturellen Schwäche und der strukturellen Veränderungen in der Büronutzung auf unterdurchschnittlichem Niveau. Dennoch stiegen die Spitzenmieten von TOP Immobilen in erstklassigen Lagen an oder blieben zumindest stabil.
Auf dem Investmentmarkt gingen die Umsätze gegenüber dem schwachen Vorquartal ebenfalls weiter zurück und blieben im ersten Halbjahr auf dem geringsten Niveau seit 2009. Trotz einer Halbierung des EZB-Einlagesatzes auf 2,0 % seit Juni 2024 geht die Unsicherheit bezüglich der Konjunktur- und Zinsentwicklung weiter, so dass das vorsichtige Agieren auf den Büromärkten noch nicht zu Ende sein dürfte. Die bisherigen konjunkturellen Impulse reichen im Rahmen wirtschaftlicher und globaler Unsicherheiten nicht aus, um die Nachfrage nach Büroflächen anzukurbeln.
Die Flächenvermietung in den BIG-7-Märkten sank im 2. Quartal (670.000 m²) gegenüber dem Vorquartal um 8 %, konnte aber mit insgesamt 1,4 Mio. m² im gesamten 1. Halbjahr 2025 ein um 10 % besseres Ergebnis erzielen als im Vorjahr. Im Vergleich zum 10-jährigen Mittel bedeutet dies jedoch ein Minus von 13 %. In den einzelnen Städten war die Halbjahresentwicklung dabei sehr unterschiedlich. So ging in Berlin die Vermietungsleistung um 19 % zurück, während in Frankfurt am Main ein Plus von 86 % registriert wurde.
Die Leerstände stiegen im Mittel über alle Märkte weiter an. Nach 7,4 % im 1. Quartal 2025, waren im 2. Quartal 7,7 % der Büroflächen vertragsfrei. Bezogen auf die einzelnen Märkte, reichten die Leerstandsquoten von 4,6 % in Köln bis 10,9 % in Düsseldorf.
Im Rahmen der Neubautätigkeit wurden im 1. Halbjahr 2025 ca. 540.000 m² an Bürofläche fertiggestellt, rund 40 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Minus im Vergleich zum 10-Jahres-Schnitt betrug 14 %. Kurzfristig ist infolge der Bau- und Immobilienkrise nicht mit einer Erhöhung der Baupipeline zu rechnen.
Im 2. Quartal 2025 lag die durchschnittliche Spitzenmiete der BIG-7-Märkte knapp 7 % höher als ein Jahr zuvor, wobei München und Frankfurt die höchsten Zuwachsraten mit 12 % bzw. 11 % zu verzeichnen hatten. Auch in der zweiten Jahreshälfte wird der Wettbewerb um die Topflächen für ein Mietwachstum im Spitzensegment sorgen.