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Schutzraum für Kultur: Hochbunker Agathof ausgezeichnet

Kassel, 29.10.2025
Große Bühne: Hessens Wohnungsbauminister Kaweh Mansoori (li.) übergibt den Hessischen Landespreis Baukultur 2025 für den Hochbunker Agathof im Beisein von Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller (Mi.) an Projektbeteiligte.

Staatsminister Kaweh Mansoori übergibt Hessischen Landespreis für Baukultur / ProjektStadt mitverantwortlich für Projektkoordination

Kassel – Die Arbeit unserer Stadtentwickler in Kassel erfährt eine besondere Anerkennung: Der Hochbunker Agathof im Stadtteil Bettenhausen wurde vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum als eines von fünf Projekten mit dem Hessischen Landespreis Baukultur 2025 ausgezeichnet. Wohnungsbauminister Kaweh Mansoori überreichte den Preis im Rahmen der jährlichen Fachveranstaltung des Netzwerks Nachhaltige Stadtentwicklung im Hallenbad Ost in Kassel.

Minister Mansoori betonte: „Wenn wir bestehende Räume gemeinsam neu denken, entsteht mehr als Architektur: Es entsteht Vertrauen, Gemeinschaft und Identität. Die Transformation im Bestand ist damit auch eine soziale Aufgabe – sie verbindet Menschen und schafft Zukunft, die auf Zusammenhalt gründet. Gerade in dicht bebauten Stadtvierteln ist die Umnutzung von Bestandsgebäuden entscheidend, um das Quartier wieder aufzuwerten, ohne neue Räume erschließen zu müssen. Gleichzeitig werden wichtige Rohstoffe gespart.“

Unter dem Motto „ZUSAMMEN UmGEBAUT – Gute Räume für sozialen Zusammenhalt“ wurden herausragende Beispiele gewürdigt, die zeigen, wie kluge Umbauten neue Formen des Miteinanders schaffen. Eine unabhängige Jury hat die Preisträger ausgewählt. Weitere ausgezeichnete Projekte sind das Sozial-Integrative Kommunikations- und Begegnungszentrum G1 in Gudensberg, die Stadthalle in Hattersheim am Main, das Quartiers- und Nachbarschaftszentrum Elf-Apostelhaus/Jüdische Schule in Tann (Rhön) und der Dorftreffpunkt Niemeyerhaus in Wildeck-Hönebach.

Vom Bunker zum Kulturzentrum

Der denkmalgeschützte Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg wird künftig als Kulturort genutzt. Unter anderem werden ihn die Vereine Kulturfabrik Salzmann und Klangkeller bespielen. Das Haus wurde multifunktional, robust und resilient umgestaltet: Meterdicke Wände und Decken wurden entfernt, Fensteröffnungen geschaffen und ein neues Dach aufgesetzt. Ausgebaute Materialien wie z.B. Ziegel wurden beim Innenausbau wiederverwendet. In einem Team verantwortet die ProjektStadt im Rahmen des Fördergebietsmanagements die Projektkoordination mit. „Ein sehr spannendes und einmaliges Projekt mit einer bewegten Vergangenheit und zahlreichen – teils auch unerwarteten – Herausforderungen“, resümiert Ulrich Türk, der gemeinsam mit Projektleiter Clemens Exner bei der Preisverleihung dabei war. „Wir freuen uns, das mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe in uns gesetzte Vertrauen zurückzahlen zu können.“

Mit Bestand Zukunft gestalten – Baukultur als Schlüssel zur Transformation

Vor der Preisverleihung diskutierten unter dem Motto „Nicht neu, aber neu gedacht – Transformation beginnt im Bestand“ rund 100 Fachleute aus Architektur, Stadtplanung, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft über die Zukunft des Bauens im Bestand. Im Fokus standen Strategien, wie Klimaschutz, Transformationskompetenz, soziale Teilhabe und Baukultur im Bestand zusammengedacht und praktisch umgesetzt werden können. In Fachforen, Rundgängen und Diskussionen wurden Wege aufgezeigt, wie vorhandene Gebäude energetisch, funktional und kulturell neu belebt werden können, anstatt neu zu bauen. Einen dieser Rundgänge leitete Clemens Exner. Besonders spannend war Besichtigung der St. Kunigundis-Kirche, die zu einer gemeinwohlorientierten Einrichtung umgebaut werden soll.

Weitere Infos unter www.nachhaltige-stadtentwicklung-hessen.de und www.baukultur-hessen.de.

Weiterführende Informationen

https://www.nhw.de