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Studentisches Wohnen: Wie sich sozialer Wert und nachhaltige Renditen vereinen lassen

18.09.2025
Claudia Reich Floyd ist Leiterin des Europabüros von Hazelview in Hamburg und eine der Autorinnen des Whitepapers zu studentischem Wohnen

Wenn in wenigen Tagen das Wintersemester beginnt, werden wieder Zehntausende Studierende ohne Unterkunft dastehen. Aufgrund chronischer Unterversorgung, steigender Nachfrage und zunehmenden Drucks auf die städtische Infrastruktur, vor allem in Europa, befindet sich der Sektor „studentisches Wohnen“ an der Schnittstelle zwischen sozialer Verantwortung und attraktiven Investitionsmöglichkeiten. Warum das so ist, erläutern Experten von Hazelview Investments Inc. („Hazelview“) in einem aktuellen Whitepaper.

in vielen europäischen Schlüsselmärkten konkurrieren inzwischen im Schnitt sechs Studenten um jedes verfügbare Bett (Quelle: Xior Student Housing REIT). Dieses Ungleichgewicht ist besonders ausgeprägt in Städten mit vielen internationalen Studenten, deren Zahl in den vergangenen vier Jahren um durchschnittlich 6,1 Prozent jährlich gewachsen ist, so XIOR.

In Deutschland gab es laut Statistik des Deutschen Studierendenwerks 2024 rund 2,4 Millionen Studierende – aber weniger als 250.000 Plätze in öffentlich geförderten Wohnheimen, was einer Unterbringungsquote von nur etwa zehn Prozent entspricht (siehe Grafik auf Seite 34).

Zugleich bestätigt eine Umfrage von Cushman & Wakefield: 75 Prozent der institutionellen Investoren in Europa sehen studentisches Wohnen in den nächsten drei Jahren als ihre oberste Investitionspriorität an – noch vor dem allgemeinen Wohnungsbau (s. Grafik S. 13).

„Staatliche Investitionen in den sozialen Wohnungsbau können die steigende Nachfrage nur schwer decken, während private Bauträger aufgrund hoher Zinssätze und Baukosten mit Gegenwind zu kämpfen haben“, sagt Claudia Reich Floyd, Leiterin des Europabüros von Hazelview in Hamburg, eine der Autorinnen des Whitepapers (Foto). „Das hat in den vergangenen Jahren zu einer schwachen Entwicklung im Neubausektor geführt.“

Wie andere Länder Studenten ein Dach über dem Kopf bieten

Beispiele aus anderen Ländern – wie Großbritannien, Kanada und Belgien – zeigen jedoch, dass Entwickler und Betreiber neuer Studentenwohnheime sozialen Wert mit attraktiven und nachhaltigen Renditen vereinen können.

Großbritannien zum Beispiel beherbergt einen der größten privaten Märkte für Studentenwohnungen in Europa. Laut einer Studie von Jones Lang LaSalle (JLL) wird in diesem Jahr ein Wachstum der Investitionen in diesem Teil des Wohnsektors auf 4 Milliarden GBP (nach 3,8 Milliarden GBP 2024) prognostiziert (s. Grafik S. 5).

In Kanada gibt es laut Experten einen Mangel von rund 390.000 Studentenunterkünften bei einer jährlichen Pipeline von nur rund 26.000 neuen Einheiten. „Die Mietpreise wachsen konstant um fünf bis sieben Prozent pro Jahr, während die Leerstandsquoten außergewöhnlich niedrig sind, häufig unter fünf Prozent, was die starke und stabile Nachfrage unterstreicht“, so Darren Murray, Client Portfoliomanager bei Hazelview in Kanada.

Neben der Entwicklung und dem Besitz von Direktimmobilien ist der Zugang zu diesem wachsenden Sektor auch zunehmend über börsennotierte Immobiliengesellschaften wie REITs („Real Estate Investment Trusts“) möglich. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der belgische REIT Xior Student Housing, der mit seinem Portfolio in 42 wichtigen Universitätsstädten in acht europäischen Ländern vertreten ist. Er tritt dem chronischen Unterangebot mit modernen Studentenwohnheimen entgegen.

„Skalierbare Lösung dient sowohl der lokalen Infrastruktur als auch Studenten“

Private Anbieter von Studentenunterkünften wie Hazelview mit Hauptsitz in Toronto betrachten diesen Sektor nicht nur als attraktive Investition aus Renditegesichtspunkten, sondern auch als eine mit positiver sozialer Wirkung. „Zweckmäßig errichtete Studentenwohnungen bieten eine skalierbare Lösung, die sowohl der lokalen Infrastruktur dient als auch dem Wohlbefinden der Studenten“, betont Sarah Ekho, Associate bei Hazelview in Hamburg.

Neben der starken Mietdynamik biete der Sektor defensive Eigenschaften, die in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit besonders wertvoll sein können. „Das Bildungswesen ist weitgehend konjunkturunabhängig, und viele Studierende setzen ihr Studium auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten fort. Deshalb gelten Studentenwohnungen als widerstandsfähige Anlageform, die einen gewissen Schutz vor Marktvolatilität bietet“, so Claudia Reich Floyd abschließend.

Über Hazelview Investments Inc.

Hazelview Investments Inc. ist ein Investor, Eigentümer und Manager globaler Immobilienanlagen, der sich dafür einsetzt, Werte für Menschen und Orte zu schaffen. Wir sind ein aktiver Investor und verfügen über ein praxisorientiertes Team, das weltweit Investitionsmöglichkeiten ausfindig macht. Wir sind bestrebt, das langfristige Wachstum unserer Mitarbeiter, Bewohner und der Investitionen, die wir für unsere Kunden tätigen, zu fördern. Unser globales Investment- und Vermögensverwaltungsteam mit mehr als 90 Mitarbeitern befindet sich in Toronto, New York, Hongkong und Hamburg. Wir verwalten ein Immobilienvermögen von 11,7 Milliarden CAD (ca. 6,3 Milliarden EUR zum 30. Juni 2025). Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Website: www.hazelview.com.

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