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Wachstumspotenzial Revitalisierung

Die Revitalisierung von Gebäuden erlebt nicht nur durch die sinkenden Zinsen einen neuen Aufschwung. Eine aktuelle Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt, dass sowohl im Wohnungsbau als auch im Nichtwohnungsbau die Nachfrage nach Maßnahmen an Bestandsgebäuden.

München, 04.07.2025

Die Bauindustrie revitalisiert bestehende Gebäude und Infrastrukturen durch umfassende Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Ziel ist es, deren Nutzungswert zu erhöhen, die Lebensdauer zu verlängern und sie an heutige Standards und Anforderungen anzupassen. Dabei geht es um eine ganzheitliche Aufwertung, die technische, energetische und ästhetische Aspekte berücksichtigt. Bei der Revitalisierung werden häufig Gebäude für neue Zwecke nutzbar gemacht und die Attraktivität urbaner Räume gesteigert. EUROCONSTRUCT, ein wichtiger Anbieter von Prognosen für den europäischen Bausektor, sieht die Nachfrage nach Revitalisierungsprojekten in Deutschland weiterhin hoch, insbesondere angesichts steigender Baukosten und knapper werdender Bauflächen. Die Revitalisierung wird als zentrale Strategie angesehen, um den bestehenden Wohn- und Gewerbebestand nachhaltig zu nutzen und an aktuelle Umweltstandards anzupassen.

Maßgeschneiderte Lösungen der PORR

Für Bauherren und Investoren gibt es viele Gründe, sich gegen den Neubau und für das Sanieren, Renovieren bzw. Revitalisieren bestehender Bauwerke zu entscheiden. Neben dem geringeren bürokratischen Aufwand sind auch die niedrigeren Kosten und kürzeren Bauzeiten entscheidende Vorteile. Bei Neubauprojekten hingegen schrecken häufig der höhere Ressourcenverbrauch, die höheren Kosten und der damit verbundene erhöhte Finanzierungsbedarf sowie die oft längere Bauzeiten ab. Die PORR deckt alle Sparten des Bauens ab und bietet Kunden die Wahl zwischen Neubau und Revitalisierung.

Revitalisierung spart graue Energie: Projekt LUX 121 Köln

Ein aktuelles Beispiel für eine umfassende Revitalisierung ist das Projekt LUX 121 in Köln. Die Revitalisierung zeigt, wie der Balanceakt zwischen Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Ästhetik gelingen kann. Der Bürokomplex war 1978 und 1982 in zwei Bauabschnitten in Stahlbetonskelettbauweise errichtet worden. Bis 2018 waren dort das Jobcenter Köln und die Agentur für Arbeit untergebracht. Nach der Sanierung wird er dem Justizzentrum als Standort dienen. Das Bauteil 1 besteht aus drei Segmenten mit 10 bzw. 15 Geschossen und ca. 26.781 m² BGF sowie einem zweigeschossigen Sockel. Rund 40 Meter lang und bis 60 Meter hoch sind die im 45-Grad-Winkel zueinander angeordneten Gebäuderiegel, die mit den vier Segmenten des sechsgeschossigen Bauteils 2 ein Polygon um einen beruhigten Innenhof ergeben. Das Bauteil 3 wird durch einen vorgelagerten zweigeschossigen Pavillon gebildet.

Die Entwürfe der Architekten sehen eine vollständige Entkernung der Gebäude sowie eine neue, bauphysikalisch optimierte Fassade vor. Ein neuer Aufzugskern sowie zusätzliche Fluchttreppenhäuser verbessern Statik und Brandschutz und ermöglichen zukünftig eine flexible Innenaufteilung, da bisher tragende Innenwände entfernt werden können. Das Objekt beweist, dass moderne und komfortable Arbeitswelten auch im Bestand geschaffen werden können. Im Vergleich zu einem Neubau werden erhebliche Ressourcen und Treibhausgasemissionen eingespart und der Charakter der Immobilie insgesamt aufgewertet.

Einladendes Erscheinungsbild mit Nutzungserweiterung: R+V Verwaltung, Dortmund

Ein weiteres Beispiel für eine ressourcensparende Revitalisierung ist die Modernisierung des ursprünglich im Jahr 1959 im ersten Bauabschnitt errichtete Verwaltungsgebäude der Dortmunder R+V Lebensversicherung AG mit rund 71.000 m³ Bruttorauminhalt in der Dortmunder Fußgängerzone. Neben dem Abbruch zweier bestehender Treppenhäuser und dem Neuaufbau eines repräsentativen Haupteingangs umfasst die Maßnahme Entkernungs- sowie erweiterte Rohbauarbeiten. Das Gebäude prägt die zentrale Cityachse in Dortmunds Fußgängerzone. Die Etagen im dreigeschossigen Sockel bieten jeweils 1.700 m² Einzelhandelsfläche. Aus dem westlichen Gebäudeteil erhebt sich ein fünfgeschossiger Turm mit Staffelgeschoss, der derzeit aufgrund des schwierigen Zugangs weitgehend ungenutzt ist. Da vor einigen Jahren eines der beiden Treppenhäuser zurückgebaut wurde, erreichte man den einzigen, gebäudehohen Treppenaufgang nur über einen 30 m langen Rettungstunnel.

Mit der Modernisierung und Entkernung der Einzelhandelsflächen sowie der Erschließung des Turms entsteht ein attraktives Gebäudekonzept für Einzelhandel, Büro und Praxisflächen. Ein attraktiver Haupteingang mit einem über alle Etagen führenden Treppenhaus mit Personenaufzug sowie eine einheitliche Fassadengestaltung geben dem Gebäude ein einladendes Erscheinungsbild.

Fazit

Umfangreiche Sanierungen und Revitalisierungen erfordern ein besonders hohes Maß an Expertise, Erfahrung und Flexibilität, um auftretende Herausforderungen zu bewältigen. Revitalisierungsprojekte wie LUX 121 in Köln und die Modernisierung des R+V-Gebäudes in Dortmund verdeutlichen, dass durch umsichtige Planung und fachgerechte Ausführung sowohl wirtschaftliche als auch ökologische und ästhetische Ziele erreicht werden können. Diese Projekte bieten für die Investoren erhebliche Vorteile, darunter die Einsparung von Ressourcen, die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und die Anpassung bestehender Gebäude an moderne Standards.