Wettbewerbsverfahren Behördenareal Freiburg entschieden
Das Büro Machleidt Städtebau + Stadtplanung aus Berlin und Köln hat das Verfahren für die städtebauliche Entwicklung des Behördenareals an der Stefan-Meier-Straße in Freiburg für sich entschieden. Das Preisgericht mit Vertretern der Stadt Freiburg, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und des Landes Baden-Württemberg sprach sich einstimmig für den Beitrag des Büros aus, der das Quartier in ein lebendiges Stadtviertel verwandeln wird.
Bislang sind in dem Gebiet zwischen der Stefan-Meier-Straße, der Sautierstraße, der Tennenbacher Straße und dem Rennweg u.a. die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), der Zoll, das Finanzamt Freiburg-Stadt, die Universität Freiburg und das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau untergebracht. Künftig sollen auf dem Campus deutlich mehr Behörden des Bundes sowie des Landes in modernen und nachhaltigen Bürogebäuden arbeiten – auf fast doppelt so viel Bürofläche wie bisher. Neben neuen Bürogebäuden in Kombination mit der bestehenden Bebauung spielen in dem neuen Behördenareal künftig vor allem auch die Grünflächen eine große Rolle: Das preisgekrönte Konzept sieht vor, den Campus wie eine Parkanlage zu gestalten und durch geschickte Wegeführung für die Bewohner der benachbarten Stadtteile zu erschließen. Neben grünen Erholungsoasen finden diese dort künftig auch ein Café und andere Gastronomie sowie Einkaufsmöglichkeiten und eine Kita. Im angrenzenden Wohnquartier entstehen zunächst 91 Wohnungen in Neubauten der Freiburger Stadtbau (FSB). Perspektivisch plant auch die BImA den Bau von zahlreichen neuen Wohnungen im Norden und Süden des Areals.

Geschickte Ergänzung des Bestandes überzeugt die Jury
Die Jury würdigte die besondere Qualität des Entwurfs des Büros Machleidt: „Dem Entwurf gelingt es durch Verdichtung und geschickte Ergänzungen des Bestands, sowohl eine sehr gute Ausnutzung der Flächen zu erzielen, als auch stadträumlich wirksame, großzügige Freiflächen zu erhalten. Die Identität des Gebiets wird gewahrt und durch gezielte Eingriffe herausgehoben“, heißt es in der Begründung der Jury.„Mit diesem Projekt zeigen wir, wie aus einem ehemaligen Behördenareal ein lebendiges Quartier entstehen kann, das höchste städtebauliche und ökologische Ansprüche erfüllt”, sagt Yesim Özcelik, Abteilungsleiterin Portfoliomanagement bei der BImA in Freiburg. „Möglich machte dies eine sehr konstruktive Zusammenarbeit zwischen der BImA, dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Freiburg.“
Die Jury war hochrangig besetzt mit Vertretern aus dem Gemeinderat der Stadt Freiburg, dem Stadtplanungsamt der Stadt Freiburg, der BImA, dem Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg, dem Bundesbau Baden-Württemberg sowie freiberuflichen Architekten. Der Bürgerverein Herdern war in die Entwicklung des Verfahrens eingebunden und durch ein beratendes Mitglied ebenfalls im Preisgericht vertreten. Den Vorsitz des Gremiums führte Prof. Architekt Tobias Wulf.
Planung für das Gesamtareal
Aufgabe der fünf am Verfahren teilnehmenden Planungsbüros war die Entwicklung einer städtebaulichen Perspektive für das Gesamtareal unter Einbeziehung der erhaltenswerten Bausubstanz und des wertvollen Baumbestandes. Die bauliche Dichte sollte unter Berücksichtigung der Grünstrukturen und der Freiraumqualität erhöht werden, um zusätzliche Flächen für Büro- und Wohnnutzungen zu generieren. „Die Arbeit zeigt eine qualitätvolle Freiraumfolge mit großzügigem Grünraum rund um die ehemalige Kantine der Oberfinanzdirektion. Von diesem Grünraum und seiner Aufenthaltsqualität ist eine Wirkung über das Areal hinaus für die umgebenden Quartiere zu erwarten. Es entstehen gute Verknüpfungen zu den Nachbarschaften, die mit leichten räumlichen Versprüngen ein angenehmes Netzwerk schaffen“, lobt Ole Nahrwold, Leiter des Amtes Freiburg bei Vermögen und Bau, den Entwurf.
Das Ergebnis des Verfahrens bildet die Grundlage für das beabsichtige Bebauungsplanverfahren.
Nachhaltige Konzepte
Teil der preisgekrönten Planung ist auch eine Mobilitäts- sowie ein Freiraum- und Nachhaltigkeitskonzept. Geplant ist ein nahezu Autofreier Campus – das Parken und auch die Anlieferung werden über Tiefgaragen an den Rändern realisiert. Car-Sharing Angebote sowie Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge sind ebenfalls geplant. Der gewachsene Baumbestand, neu bepflanzte Areale und Gründächer sorgen für ein gutes Klima und unterstützen die Versickerung von Regenwasser.
Ausstellung der Beiträge
Die Beiträge der fünf teilnehmenden Büros werden noch bis zum 5. Dezember 2025 auf dem Behördenareal in den großen Foyer-Fenstern des Kantinengebäudes der Mensa der Oberfinanzdirektion Baden-Württemberg in der Sautierstraße 24a in Freiburg öffentlich ausgestellt.
