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Zinshausmarktbericht Deutschland 2025/2026: Die Hauptstadt dominiert weiterhin den Wohninvestmentmarkt

Anteil Berlins beträgt 24% des deutschen Marktes / TOP-3-Städte haben 39% Marktanteil / Fortsetzung der Stabilisierung des Wohninvestmentmarkts in 2025 / Gesamttransaktionsvolumen deutlich gestiegen

Berlin, 01.10.2025

Das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Zinshausmarkt ist deutlich gewachsen, vor allem in den Metropolen erwarben Investoren wieder vermehrt Objekte zur Vermietung. Im Jahr 2024 lag das Transaktionsvolumen für Zinshäuser in Deutschlands 50 wichtigsten Mehrfamilienhausmärkten bei rund 17,6 Milliarden Euro, was einen deutlichen Anstieg von 38% im Vergleich zu den 12,9 Milliarden Euro aus dem Vorjahr darstellt. Damit näherte sich der Wert der gehandelten Zinshäuser wieder dem Niveau von 2022 an (20,4 Milliarden Euro). Ein erheblicher Teil des Zinshausmarktes ist in den Metropolen gebündelt: Allein auf Berlin (4,23 Milliarden Euro), München (1,58 Milliarden Euro) und Hamburg (1,07 Milliarden Euro) entfielen 2024 rund 39 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens. Ungefähr 55 Prozent des gehandelten Volumens verbuchten die A-Städte, gefolgt von den B-Städten mit rund 26 Prozent. Circa 12 Prozent trugen die C-Städte und rund 7 Prozent die D-Städte bei. Diese Zahlen haben sich im Vergleich zu 2023 kaum verändert.

„In den Metropolen sehen wir spürbar mehr Abschlüsse, begleitet von moderaten Preissteigerungen. Das starke Jahr 2024 belegt die Rückkehr der Investoren ins Zinshaussegment. Viele haben die abgeebbte Preisdynamik genutzt, um Chancen in großen und kleineren Märkten zu sichern“, sagt Jürgen Michael Schick, Herausgeber des Zinshausmarktberichts Deutschland und CEO bei MICHAEL SCHICK IMMOBILIEN.

Quelle: MICHAEL SCHICK IMMOBILIEN

Den größten Anstieg im Transaktionsvolumen unter den Top 7 konnte Stuttgart verbuchen, in der baden-württembergischen Metropole stiegen die Zahlen im Vergleich zu 2023 um ganze 76%. An zweiter Stelle folgt Frankfurt am Main, dort ist das Volumen um 60% gestiegen, nachdem es im Vorjahr um 53% gefallen war.  Auch Berlin, der größte Zinshausmarkt Deutschlands, konnte einen Zuwachs von rund 44% verzeichnen. Insgesamt ist das Transaktionsvolumen in allen deutschen Top-7-Städten zwischen 2023 und 2024 gewachsen.

Quelle: MICHAEL SCHICK IMMOBILIEN

Seitwärtstrend bei Preisen für Zinshäuser

In Berlin, dem größten Markt für Zinshäuser, lag der Preis pro Quadratmeter im 2. Quartal 2025 bei 2.196 Euro für Mehrfamilienhäuser, was eine minimale Veränderung zum 2. Quartal im Jahr 2024 darstellt, als der Preis für Mehrfamilienhäuser bei 2.203 Euro lag. Bei Wohn- und Geschäftshäusern sind die durchschnittlichen Preise pro Quadratmeter um 11% von 2.069 Euro in 2024 auf 2.315 Euro in 2025 gestiegen. Langfristig hält die Seitwärtsbewegung bei den Kaufpreisen jedoch erwartungsgemäß an. Auch deutschlandweit gesehen gab es bei den Preisen pro Quadratmeter keine großen Veränderungen. 2024 betrug der mittlere Kaufpreis[1] für ein Mehrfamilienhaus 1.727 Euro pro Quadratmeter (2023: 1.781 Euro), und für ein Wohn- und Geschäftshaus 1.300 Euro pro Quadratmeter (2023: 1.301 Euro), was einer Reduktion von 3% bzw. 0,1% entspricht. Das ist das Ergebnis des aktuellen Zinshausmarktberichts Deutschland 2025/2026 von MICHAEL SCHICK IMMOBILIEN auf Basis aktueller Zahlen der Gutachterausschüsse. Für den Bericht wurden Daten der 50 größten Städte Deutschlands ausgewertet.

Quelle: MICHAEL SCHICK IMMOBILIEN

Quartalsvolumen und Kauffälle in Berlin steigen an

In der deutschen Bundeshauptstadt stiegen die Kauffälle auf 318 im ersten Halbjahr 2025, was eine Steigerung von rund 10% zu den 289 Kauffällen im ersten Halbjahr 2024 darstellt.  Bei den durchschnittlichen Preisen für diese Objekte liegt Berlin mit 6,41 Millionen Euro nur hinter München (9,1 Millionen Euro). Beim Umsatz blieb das erste Halbjahr 2025 nahezu auf Vorjahresniveau, lag jedoch rund 58 % über dem Wert von 2023. Langfristig zeigt der Berliner Markt eine positive Entwicklung: Im Zeitraum QIII 2024 bis QII 2025 stieg das durchschnittliche Quartalsvolumen um 16 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Berlin ist weiterhin ganz oben bei Kaufinteressenten aus dem In- und Ausland. Besonders institutionelle und vermögende Privatkäufer aus dem Ausland richten ihren Blick wieder verstärkt auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt – mit einem deutlichen Schwerpunkt auf Berlin. Während der Markt aus deutscher Innensicht oft als stark reguliert und herausfordernd wahrgenommen wird, zeigt sich im internationalen Vergleich, dass Deutschland mit Stabilität, Rechtsstaatlichkeit, einem tiefen Markt und strukturellem Wohnraummangel überzeugt, daher rechne ich künftig wieder mit mehr Ankäufen aus dem Ausland“, führt Schick weiter aus.

Aufschwung bei den Kauffällen bundesweit

Im Jahr 2024 wurden in Deutschlands 50 wichtigsten Mehrfamilienhausmärkten insgesamt 11.102 Häuser veräußert – ein Anstieg um rund 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2023: 8.933 Transaktionen). Die meisten Verkäufe entfielen auf Berlin (677), Köln (561) und Hamburg (398). Am wenigsten Bewegung zeigte sich in Dessau-Roßlau (53), Jena (27) und Potsdam (27). Insgesamt verzeichneten lediglich fünf Städte 2024 einen Rückgang der Kauffälle. Unter den Metropolen ragte München heraus: Dort legte die Zahl der Verkäufe um 67 Prozent zu – von 104 auf 174 Objekte.

Quelle: MICHAEL SCHICK IMMOBILIEN

Allgemeine Preissteigerungen bei Mieten

Die mittleren Mietpreise für neuvermietete Wohnungen steigen 2024 gegenüber 2023 in fast allen Städten deutlich, um 3,5% bei Bestandswohnungen und 3,9% im Neubausegment. Damit war 2024 das Jahr der Wiederbelebung: so gut wie alle Standorte wiesen neben der Steigerung bei den Mietpreisen auch ein starkes Plus bei Umsatz und Kauffällen auf.

[1] Gewichtetes Mittel nach statistischer Ausreißereliminierung auf Basis von Kaufpreisdaten der lokalen Gutachterausschüsse (Basis für Mehrfamilienhäuser: 41 Städte, Wohn- und Geschäftshäuser: 33 Städte).