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Gedämpfte Nachfrage bremst Leipziger Büromarkt

Flächenumsatz rund 40 Prozent unter Vorjahreswert

Leipzig, 09.07.2025

Mit einem Flächenumsatz von lediglich 37.100 m² hat der Leipziger Büromarkt im ersten Halbjahr 2025 ein im Vergleich zu den Vorjahren schwaches Vermietungsergebnis erzielt. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 sinkt der Umsatz um 39 Prozent, noch etwas höher fällt die Differenz zum Fünfjahresschnitt aus (minus 43 Prozent). Lediglich 70 Mietverträge wurden von Januar bis Juni gezählt, 34 weniger als im Vorjahreszeitraum.

„Der Leipziger Büromarkt hatte sich in den vergangenen Jahren auch während der Coronapandemie, als alle sieben A-Städte erhebliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatten, resilient gezeigt und stabil entwickelt. Jetzt ist die in einigen Branchen zu spürende allgemeine Verunsicherung offenbar auch bei vielen Unternehmen in Leipzig angekommen“, sagt Anja Schuhmann, Niederlassungsleiterin JLL Berlin und Leipzig.

Insbesondere großvolumige Anmietungen waren im ersten Halbjahr Mangelware. Für den größten Abschluss sorgte die Stadt Leipzig, die 3.100 m² im „CLL City Lab“ in der Puschstraße 8 im Teilmarkt Süd anmietet. Dahinter folgen die Euro-Schulen Leipzig sowie Nextbike mit Abschlüssen von jeweils 2.600 m². Die umsatzstärkste Branche sind die unternehmensbezogenen Dienstleistungen mit einem Anteil von rund 29 Prozent. Etwas mehr als die Hälfte des Flächenumsatzes entfiel auf die Teilmärkte Nordost, West und City.  

Die unterdurchschnittliche Marktaktivität liegt laut Schuhmann neben der verhaltenen Nachfrage auch an der geringen Verfügbarkeit hochwertiger Flächen. „Die Ansprüche der Nutzer an Büros sind in allen Größenklassen gestiegen. Es gibt in Leipzig aktuell allerdings zu wenige moderne, zertifizierte Objekte, um diese Nachfrage zu bedienen und es kommt kaum Neubaufläche auf den Markt. Daher verlängern zurzeit viele Unternehmen in ihrem Bestand.“

Aufgrund der Knappheit an Topflächen sollte die im Jahresvergleich um einen Euro auf 21 Euro/m² gestiegene Spitzenmiete bis Jahresende mindestens konstant bleiben. Der Leerstand könnte dagegen infolge von bereits angekündigten Umzügen und der reduzierten Flächennachfrage in den kommenden Monaten von aktuell 4,8 Prozent (Vorjahr: 4,5 Prozent) weiter steigen. „In Leipzig gibt es viel Bürobestand aus den 1990er Jahren. Große Bestandsflächen lassen sich hier nicht mehr im Ganzen so einfach nachvermieten. Die Eigentümer müssen in ihre Flächen investieren“, unterstreicht Schuhmann.

Bis Jahresende erwartet sie keine großen Impulse auf dem Bürovermietungsmarkt. Der Flächenumsatz dürfte daher unter der Marke von 100.000 m² bleiben.

Quelle: JLL