Hamburger Investmentmarkt knackt die Milliardenmarke
Bürospitzenrendite sinkt in der Hansestadt wieder leicht
Nach dem sehr starken Jahresauftakt hat sich der Hamburger Immobilieninvestmentmarkt zwar etwas abgekühlt, zum Halbjahr aber knapp die Milliardenmarke geknackt. Das gelang bundesweit sonst nur Berlin. Die Hansestadt legt im Jahresvergleich somit um 41 Prozent zu, liegt aber mit rund 50 Prozent noch deutlich unter den Mittelwerten der vergangenen fünf Jahre und des Jahrzehnts. Die Anzahl der Abschlüsse ging unterdessen im Jahresvergleich von 49 auf 40 zurück.
Marcel Abel, Interim-Niederlassungsleiter JLL Hamburg, kommentiert: „Nach der großen Dominanz der Assetklasse Living im ersten Quartal schlossen nun mehrere Transaktionen im zweistelligen Millionenbereich aus den Nutzungsarten Büro, Einzelhandel und Hotel auf. Dazu zählen unter anderem das Tichelhaus, ein Geschäftshaus in Ottensen sowie das Rahlstedt Center. Das zeigt, dass sich die traditionelle Ausgeglichenheit des Hamburger Investmentmarktes schrittweise wieder einpendelt.“ Aktuell entfallen zwar noch 47 Prozent des Transaktionsvolumens auf Living, doch mit Einzelhandel (16 Prozent), Büro (14 Prozent) und Logistik-Industrie (zehn Prozent) folgt dahinter eine ausgeglichene Phalanx der Verfolger.
Weiterhin dominant ist derweil Core-plus mit 69 Prozent Anteil im Vergleich der Risikoklassen, was noch weitgehend auf die Transaktion der 13 Pflegeheime im ersten Quartal zurückgeht. Value-add steigt derweil von acht Prozent im ersten Quartal auf nun 20 Prozent. Auf Core-Immobilien entfielen im ersten Halbjahr hingegen nur elf Prozent des Transaktionsvolumens. Auch bei den Käufern liegt die öffentliche Verwaltung durch den genannten Pflegeheimkauf weiterhin klar vorne – wenn auch nur noch mit 38 Prozent. Wieder etwas aktiver waren internationale Investoren, die als Käufer 30 Prozent und als Verkäufer 16 Prozent des Transaktionsvolumens beitrugen.
Die Spitzenrendite für Büros ist leicht auf 4,20 Prozent gesunken, während Geschäftshäuser auf den Haupteinkaufsstraßen weiterhin konstant bei 3,40 Prozent liegen. Für Logistikobjekte ging es unterdessen um zehn Basispunkte nach oben auf 4,40 Prozent. War JLL zu Jahresbeginn noch davon ausgegangen, dass die Spitzenrendite hier auf 4,15 Prozent sinken könnte, geht man jetzt von einem stabilen Wert aus.
