Leichte Belebung am Frankfurter Investmentmarkt
Investmentvolumen im ersten Halbjahr etwa auf Vorjahresniveau
Immobilieninvestoren haben in Frankfurt zuletzt stärker zugegriffen als zu Beginn dieses Jahres. Im zweiten Quartal wurden Transaktionen über rund 510 Millionen Euro abgeschlossen. Für das erste Halbjahr ergibt sich ein Volumen von 640 Millionen Euro. Das ist zwar rund drei Viertel niedriger als der Fünf- und Zehnjahresschnitt, aber immerhin nur rund 90 Millionen weniger als im Vorjahreszeitraum. 29 Abschlüsse wurden von Januar bis Juni registriert und damit exakt so viele wie ein Jahr zuvor.
Nach wie vor gibt es jedoch keine großvolumigen Abschlüsse jenseits der 100-Millionen-Euro-Marke. Für den größten Abschluss sorgte die LBBW mit dem Verkauf des Wohnprojekts „Park Trio Stadtplatz” an die DWS. In ähnlicher Größenordnung wurden zwei Logistikimmobilien in Groß-Gerau und Raunheim gehandelt. Dementsprechend hatte die Assetklasse Logistik-Industrie mit 48 Prozent auch den größten Anteil am Transaktionsvolumen, gefolgt von Living mit 39 Prozent und Büro mit zwölf Prozent.
Suat Kurt, Niederlassungsleiter JLL Frankfurt, beobachtet im Wohnsegment Transaktionen in den Risikoklassen Core- und Core-plus mit einem breit gefächerten Investorenkreis – sowohl national als auch international. „Die Nachfrage nach hochwertigen Objekten in diesem Bereich nimmt weiterhin spürbar zu, was sich in einer wachsenden Dynamik am Markt widerspiegelt.“
Bürotransaktionen finden in der Bankenstadt Frankfurt weiterhin nur äußerst selten statt. Im ersten Halbjahr wurden lediglich fünf Abschlüsse registriert, keiner davon oberhalb von 30 Millionen Euro. „Häufig sind nur geringfügige Abweichungen bei Qualität oder Preisvorstellung ausschlaggebend dafür, dass Transaktionen nicht zustande kommen. Das gilt im besonderen Maße für Objekte in B- und C-Lagen. Und im CBD kommt zurzeit so gut wie nichts auf den Markt, weil Eigentümer hier noch auf bessere Kaufpreisfaktoren warten, damit die Businesspläne aufgehen“, erläutert Kurt.
Allerdings rechnet er damit, dass sich der Knoten allmählich lösen könnte. So rechtfertige die kontinuierlich steigende Bürospitzenmiete auch wieder etwas offensivere Businesspläne – sofern Lage und Gebäudequalität stimmen. „Es sind positive Vorzeichen erkennbar und es wird auch wieder etwas mehr gepitcht, vor allem bei Value-add-Objekten, aber auch im Core-Bereich. Bis Ende des Jahres sollte es sicherlich die eine oder andere großvolumige Transaktion geben.“
Über alle Assetklassen hinweg wurden im ersten Halbjahr 2025 am häufigsten Core-plus-Objekte gehandelt (39 Prozent), dahinter folgen die Risikoklassen Value-add (34 Prozent) und Core (23 Prozent). Ausländische Investoren haben einen Anteil von 29 Prozent am Transaktionsvolumen. Die Spitzenrenditen dürften bis Jahresende konstant bleiben: Büros bei 4,6 Prozent, Highstreet-Objekte bei 3,5 Prozent und Logistik bei 4,4 Prozent.
